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Tiken Jah Fakoly à Tout le monde en parle 13/02/11

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    QUEBEC ist der französischsprachige Teil Ost-Kanadas
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    Die Sendung "Jeder spricht drüber" ist eine populäre Talkshow
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    Hintergrundsong: "African Revolution"
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    Herr Tiken Jah Fakoly, Sie sind Autor, Sänger und Produzent originell "ivorischer (Elfenbeinküste)" Lieder.
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    Mehrere Ihrer Alben gewannen "Gold", Sie sind der erste schwarzafrikanische Sänger, der in 2003
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    einen grossen Preis eingefahren hat, seitdem nennt man Sie den Löwen der afrikanischen Musik,
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    Warum, nennt man Sie so, im "Dschungel der afrikanischen Musik"?
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    Na ja, ich glaube, es ist weil wir versuchen, die Botschaft der Mehrheit der Afrikaner
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    herüberzubringen, derjenigen, die es wollen aber selber nicht tun können, also
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    seit 1996 mache ich Alben (CD), die von der sozialen, ökonomischen und politischen Wirklichkeit
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    in der Elfenbeinküste erzählen.
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    Wenn Sie übrigens meine Alben von etwa 2000 bis heute anhören, dann verfolgen Sie in etwa
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    die Geschichte der Elfenbeinküste.
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    ---- Kompliment - Danke ----
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    Sie treten hier (Montreal, Quebec City) demnächst im Rahmen des Spektakels "Afrikanische Nächte" auf ....
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    im Zusammenhang mit Ihrem neuen, 8. Album "African Revolution", -- hören wir etwas hinein:
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    Lied: "Ich sage nein"
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    Lied: "Deine Macht will ich nicht"
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    Lied: "Wir müssen aufstehen."
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    ZITAT: Niemand wird Afrika an unserer Stelle verändern, wir müssen uns erheben.....
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    Lied: Geht wählen!
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    Zitat: Afrikanische Revolution, intelligente Revolution, Revolution der Jugend
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    SPRICH: afrikanische Erziehung (Bildung)
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    Tiken, Sie wünschen, dass Ihre Musik eine Waffe wird in der afrikanischen Revolution.
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    Was ist die beste Waffe?
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    Bildung.
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    Bildung, Erziehung, denn solange die Menschen ihre Rechte nicht kennen, können sie sie nicht fordern.
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    Das ist die beste Waffe, meine ich.
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    Heute profitiert das westliche System von der Unwissenheit der Afrikaner, und die meisten
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    der afrikanischen Herrscher profitieren auch davon.
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    Also, ich denke, wenn wir die Kinder in die Schule stecken können,
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    wird das Volk eines Tages seine Rechte wahrnehmen.
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    Genau wie gerade heute (13. 02. 2011) die Tunesier ihre Rechte wahrnehmen, und genau wie heute die
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    Ägypter ihre Rechte wahrzunehmen beginnen.
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    Ihr Herkunftsland, die Elfenbeinküste, hat zur Zeit große Probleme:
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    Der scheidende Präsident Laurent Gbagbo weigert sich immer noch , die Macht abzugeben,
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    obwohl sein Gegner Alassane Ouattara sie im letzten November, international anerkannt ,
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    in korrekten Wahlen gewonnen hatte. Sehen Sie eine friedliche Lösung aus dieser Krise?
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    Wir alle wünschen eine friedliche Lösung. Nichtsdestotrotz haben wir keine Wahl:
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    Wenn der scheidende Präsident Gbagbo so weitermacht, wenn er sein Spiel gewinnt,
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    dann wird das in allen Ländern dasselbe sein. Dazu das Wichtigste:
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    Das Votum des Volkes MUSS respektiert werden. Denn, wenn man das nächste Mal
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    das Volk an die Urnen ruft, und das Votum wurde nicht respektiert, dann werden
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    sie mit Recht sagen: "Warum? Das letzte Mal hat es nicht funktioniert, warum jetzt?"
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    Hier liegt die Bedeutung der Geschichte: Darum muss Laurent Gbagbo unbedingt
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    seinen Sitz dem übergeben, den das ivorische Volk gewählt hat.
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    Vorhin sprachen Sie über die tunesische, die ägyptische Revolution. Wissen die Afrikaner darüber Bescheid?
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    Sie wissen Bescheid, das gibt große Hoffnung, dass es eines Tages bei uns passieren wird,
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    aber ich denke, es wird nicht vor 15 oder 20 Jahren passieren, weil bei uns die Mehrheit der Menschen
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    völlig ungebildet ist.
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    Die Menschen müssen Bildung bekommen, dass sie sich erheben können über die Religionen, über die Ethnien
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    für das Allgemeininteresse.
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    Tunesien kenne ich nicht genau, aber ich bin sicher, dass das Bildungsniveau dort sehr hoch ist.
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    --- ja, Ägypten auch, ja ganz Maghreb ----
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    Aber das gibt uns viel Hoffnung. Man dachte ja schon, die Zeit der Revolutionen ist vorbei
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    weil die Welt so materialistisch geworden ... na, ja, alles klar...
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    Die Revolutionen in Nordafrika machen uns hoffen...
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    Ich denke, wenn eines Tages die Mehrheit der Afrikaner alphabetisiert sein wird,
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    das wird sehr sehr weh tun.
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    Ein einiges Afrika mit einer einzigen Stimme, ist das möglich?
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    Das ist unabdingbar. Eine einzige politische und ökonomische Macht, anders geht es nicht.
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    Wissen Sie, Afrika hält alle Reichtümer, die die entwickelte Welt für ihre Weiterentwicklung braucht.
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    --- Kaffee, Kakao, ... ? - Alles, Gold, alles... ---
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    Das Paradoxon heute ist: Reicher Kontinent, sehr reich, sehr arme Bevölkerung.
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    zum Beispiel produziert die Elfenbeinküste alleine 40% der Weltproduktion von Kakao, und Ghana nebenan
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    20%, zusammen 60% von allem an Schokolade, was Sie hier und überall in den Supermärkten kaufen.
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    Wir müssen nur mit einer Stimme sprechen, um den reichen Ländern unsere Bedingungen aufzudrücken
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    die uns zum fairen Preis bezahlen sollen. Wenn Frankreich Autos baut, bestimmt Frankreich den Preis dafür. Aber Frankreich setzt auch den Preis für unseren Kakao.
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    Die Afrikaner sind zahlreicher als die Chinesen. Mit einer Stimme sprechen - eine unglaubliche Macht . Sind die Afrikaner sich dessen bewusst?
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    Nein, aufgrund des Mangels an Bildung. Heute sind wir 1 Millarde - in 2050 sind wir 2 Milliarden.
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    Darum unterstreiche ich: Erziehung. Denn dann werden die Menschen begreifen, dass
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    wir die gleichen Interessen haben. Denn die Einwohner eines Armenviertels in Abidjan (Elfenbeinküste)
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    oder in Bamako (Mali), auch wenn sie verschiedenen Religionen oder Ethnien angehören
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    gehen sie, einmal krank, in die gleichen verrotteten Krankenhäuser, ihre Kinder gehen
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    in die gleichen verrotteten Schulen.
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    Ganz einfach also: anstatt sich gegenseitig zu erschlagen, weil wir von anderen Religionen oder Ethnien
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    sind. Also reicht es doch, wenn wir, anstatt uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, uns
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    zusammentun, um den Regierungen aufzuzwingen, Strukturen für unsere Bedürfnisse zu schaffen.
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    ZITAT: Der Moderator zitiert aus Literatur, sinngemäß, dass Afrikaner, wo sie auch
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    seien, niemals Weisse sein würden und zu ihren Wurzeln zurückkehren sollten.
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    Ich denke, unser Platz ist in Afrika. Wenn nicht, wer würde an unserer Stelle Afrika verändern?
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    Trotzdem haben wir das Recht, uns zu bewegen. Wenn Sie Franzose sind oder Kanadier oder so,
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    und nach Bamako oder in den Kongo oder so reisen wollen, Sie packen Ihren Koffer
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    und drei Tage später sind Sie da.
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    Für einen Afrikaner ist so etwas praktisch unmöglich. Dennoch ist unser Platz in Afrika.
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    Wir müssen die Dinge verändern, niemand sonst wird es an unserer Stelle tun.
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    Sie sind also nicht Herren bei Ihnen daheim?
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    Nein, weil wir uneins, ge-/ zerteilt waren, über lange, lange Zeit
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    und das wurde absichtlich so gemacht. Wir müssen uns dessen bloß bewusst werden.
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    1996 haben Sie Ihr erstes Album herausgebracht, Mangercratie, die Fressherrschaft
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    Seitdem haben Sie mit mehreren erfolgreichen Alben Bewusstsein erweckt,
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    Bewusstsein innerhalb von Francafrique. Sie zeigten in ihren Liedern Korruption der afrikanischen Polizei auf und
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    das Inkasso der afrikanischen Ressourcen seitens des Westens. Und seine Unterstützung afrikanischer Diktatoren
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    Wir hören einige Ihrer großen Erfolge:
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    LIED: "Schnauze voll!"
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    LIED: "Nichts erstaunt mich mehr."
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    LIED: "Verlasse die Macht"
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    - (Talkshow Blabla mit Geschenken) --
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    - Der Moderator erzählt die Geschichte vom Album "Francafrique" 2002 und des gewonnenen Preises
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    Damals hatten Sie die militärische Präsenz Frankreichs in der Elfenbeinküste angeklagt,
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    Vor kurzem durften Sie selber an dem gesamten Deo riechen. Ein Visum für ihre Kinder, denen Sie Paris zeigen wollten
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    wurde Ihnen verweigert. Wie reagieren Sie?
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    Danke. Das ist eine Ungerechtigkeit, die vor die UNO gehen sollte.
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    Weil die Westler nach Afrika kommen, wann und wie sie wollen, und sie nehmen, was sie wollen
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    Und den Afrikanern, sogar den "Höhergestellten" wie ich einer bin, wird das Visum verweigert.
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    Bei den nächsten Schulferien werde ich unser Recht einfordern
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    und ich hoffe, sie werden mir das Visum geben, ich hoffe, denn ansonsten
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    gibt es Möglichkeiten, ...... man könnte demonstrieren ....
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    Sie verteidigen Afrika und seinen Stolz. Vor kurzem haben Sie einen Vertrag unterzeichnet mit
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    der Organisation "Life Nation", die auch Madonna managt und "Radio Aid"
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    Ihnen wird vorgeworfen, den Vertrag mit dem Teufel unterzeichnet zu haben. Sind Sie im Zweifel?
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    Nein. Als ich bei UniversalMusic unterschrieb, sagte man mir das gleiche.
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    Solange aber Universal oder irgendwer sonst nicht kommt und mir befiehlt
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    meine Texte zu ändern, meinen Stil, meine Musik, geht das alles klar.
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    Ich habe bis heute keine richtige Tournee in den USA gemacht. Wenn ich morgen
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    vor amerikanischen Studenten Afrika erzählen kann, dann ist das gut.
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    Meine Verträge sind in Ordnung. Keiner greift bei mir ein.
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    Sie leben in Bamako (Mali). Da betreiben Sie ein Studio, sowohl für Produktion wie Kinosaal. An der Tür steht ein Schild:
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    "AFRIKA WEINT NICHT MEHR - AFRIKA SPRICHT "
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    Was wollen die afrikanischen Kulturschaffenden uns sagen?
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    Ganz einfach nur: die afrikanische Geschichte ist unbekannt. Das ist nicht normal. Die haben uns
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    die Weltgeschichte gelehrt, aber sich selbst nicht die afrikanische Geschichte.
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    In Euren Augen fängt die afrikanische Geschichte an mit der Sklaverei und der Kolonisierung.
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    Dazu möchten wir sagen: Nein. Schon vor dem ersten Sklavenhändler, dem ersten Missionar, dem ersten
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    Kolonisator gab es Zivilisation in Afrika. 400 Jahre europäischer Zivilisation haben das zunichte gemacht.
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    400 Jahre lang wurden wir getreten. Das ist es. Wir sind keine Außerirdischen,
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    wir brauchen nur etwas Zeit.
Title:
Tiken Jah Fakoly à Tout le monde en parle 13/02/11
Video Language:
French
Duration:
15:01

German subtitles

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