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Women's Stories, Movies and the Oscars

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    Wie man sich vielleicht denken kann schaue ich mir sehr viele Filme an. Am liebsten sehe ich Science Fiction,
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    aber auch Actionfilme, Dramas, Thriller und – ich gebe zu – gelegentlich auch romantische Komödien.
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    Wer sich ebenfalls viele Filme ansieht hat vielleicht auch schon bemerkt, dass ein Großteil dieser Filme etwas
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    gemeinsam hat: Die meisten davon scheinen Geschichten über Männer zu erzählen.
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    Einer der Hauptgründe warum Hollywood am laufenden Band Filme über Männer produziert ist, dass wir in einer männlich orientierten (= androzentrischen) Gesellschaft leben.
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    Einfach ausgedrückt: Androzentrismus ist ein Aspekt des Patriarchats der uns zeigt, dass wir unsere Aufmerksamkeit vorrangig auf Folgendes richten:
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    Männer, Geschichten über Männer, was Männer gerne tun und was Männer nicht tun.
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    Als Ergebnis davon sehen wir in den Medien oft Aufnahmen, die auf androzentrische Geschichten fokussieren.
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    Ein Weg um Androzentrismus zu zeigen ist nicht nur sich die Filme anzusehen, die gemacht werden,
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    sondern auch welche Filme am meisten gefeiert und geehrt werden.
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    Um dies zu tun, habe ich jene Filme herausgesucht, die den "Oscar" (Academy Award) für "Bester Film" ("Best Picture") in den letzten 50 Jahren gewonnen haben.
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    Lasst uns sehen wessen Geschichten darin erzählt werden!
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    Am Anfang für 2009 steht "Tödliches Kommando" (engl. "The Hurt Locker"), welcher – obwohl er von einer Frau inszeniert wurde – trotzdem nur von Männern handelt.
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    "Slumdog Millionär" ("Slumdog Millionaire") – Männer
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    "No Country for Old Men" – muss ich mehr sagen?
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    "Departed – Unter Feinden" ("The Departed") – handelt von Männern
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    "Crash" – ist ein Ensemblefilm
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    "Million Dollar Baby" – ist interessant, weil es die Geschichte eines Mannes und einer Frau ziemlich gleichberechtigt erzählt.
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    "Herr der Ringe" ("Lord of the Rings") – Männer
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    "Chicago" – ist weiblich orientiert
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    "A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn" ("A Beautiful Mind") – Männer
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    "Gladiator" – handelt von einem Mann, der andere Männer bekämpft
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    "American Beauty" – Mann
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    "Shakespeare in Love" – Mann
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    "Titanic" – erzählt aus der Perspektive eines Mannes [Uups! Titanic handelt von einem Mann UND einer Frau]
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    "Der englische Patient" ("The English Patient") – Mann
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    "Braveheart" – Mann
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    "Forrest Gump" – Mann
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    "Schindlers Liste" ("Schindler's List") – Mann
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    "Denen man nicht vergibt" ("The Unforgiven") – handelt von Männern auf Pferden
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    "Das Schweigen der Lämmer" ("The Silence of the Lambs") – handelt von einem Mann, der Menschen isst, und das ist interessant, weil obwohl
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    Jodi Fosters Figur eine ziemlich große Rolle im Film spielt, würde man ihn nie als den Film beschreiben, in dem
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    ein FBI-Agent das und das tut… Man würde ihn beschreiben als einen Film über Hannibal Lecter.
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    "Der mit dem Wolf tanzt" ("Dances with Wolves") – Mann
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    "Miss Daisy und ihr Chauffeur" ("Driving Miss Daisy") – handelt von einem Mann und einer Frau
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    "Rain Man" – handelt von einem Mann und seinem Bruder
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    "Der letzte Kaiser" ("The Last Emperor") – Mann
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    "Platoon" – Mann
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    "Jenseits von Afrika" ("Out of Africa") – ist weiblich orientiert
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    "Amadeus" – handelt von einem Mann
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    "Zeit der Zärtlichkeit" ("Terms of Endearment") – ist weiblich orientiert
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    "Gandhi" - handelt von einem Mann, allerdings einem außergewöhnlichen
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    "Die Stunde des Sigers" ("Chariots of Fire") – Männer
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    "Eine ganz normale Familie" ("Ordinary People") – handelt von einer Familie
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    "Kramer gegen Kramer" ("Kramer vs. Kramer") – handelt von einem Paar
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    "Die durch die Hölle gehen" ("The Deer Hunter") – Männer
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    "Der Stadtneurotiker" ("Annie Hall") – handelt von einem Mann und seinem Liebesleben
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    "Rocky" – handelt von einem Mann, der gegen andere Männer kämpft, schon wieder
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    "Einer flog über das Kuckucksnest" ("One Flew Over the Cuckoo's Nest") – Mann
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    "Der Pate, Teil II" ("The Godfather, Part II") – Männer
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    "Der Clou" ("The Sting") – handelt von zwei Betrügern
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    "Der Pate, Teil I" ("The Godfather, Part I") – Männer
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    "French Connection – Brennpunkt Brooklyn" ("The French Connection") – handelt von Männern
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    "Patton – Rebell in Uniform" ("Patton") – Männer
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    "Asphalt-Cowboy" ("Midnight Cowboy") – ist ein Mann
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    "Oliver" ("Oliver!") – ist ein Junge
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    "In der Hitze der Nacht" ("In the Heat of the Night") – handelt von Männern
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    "Ein Mann zu jeder Jahreszeit" (A Man for All Seasons") – Mann
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    "Meine LIeder - Meine Träume" ("The Sound of Music") – ist weiblich orientiert
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    "My Fair Lady" – ist wiederum interessant, weil es ziemlich gleichwertig sowohl von einem Mann als auch einer Frau erzählt
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    "Tom Jones – Zwischen Bett und Galgen" ("Tom Jones") – Mann
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    "Lawrence von Arabien" ("Lawrence of Arabia") – ist so männlich orientiert, dass es nicht einmal weibliche Sprechrollen darin gibt
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    "West Side Story" – handelt sowohl von einem Mann als auch einer Frau
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    Und schließlich aus 1960 "Das Apartment" ("The Apartment") welches aus männlicher Perspektive erzählt.
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    Es sind also nur 4 von 50 dieser Filme, die ausschließlich auf das Leben von Frauen fokussieren.
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    Der gewaltige Großteil der Filme handelt von Männern und deren Leben und obwohl es auch Ensemblefilme gibt,
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    spielen Frauen oft nur eine Nebenrolle oder erfüllen Klischees.
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    Jahr für Jahr sehen wir, wie Geschichten von Männern geschaffen, produziert, bejubelt und geehrt werden,
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    während die Geschichten von Frauen die zweite Geige spielen oder nicht einmal dargestellt werden.
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    Und auch hinter den Kulissen wird Hollywood von Männern dominiert.
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    Es ist erstaunlich, dass Kathryn Bigelow die einzige Frau ist, die jemals einen Academy Award für
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    "Best Director" gewonnen hat, obwohl es den Preis seit 1983 gibt. Und sie hat ihn gewonnen in 2009 für "Tödliches Kommando – The Hurt Locker",
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    welcher ein absolut androzentrischer Film ist.
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    Tatsächlich sind bisher überhaupt nur vier Frauen für "Beste Regie" ("Best Director") nominiert worden.
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    Und was noch mehr verwundert ist, dass Frauen nur 7 % aller RegisseurInnen Hollywoods ausmachen.
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    Hollywoods GeschäftsführerInnen, Produktionsgesellschaften, finanzielle InvestorInnen und SponsorInnen sind am meisten interessiert
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    an Marketing für junge Männer und an der finanziellen Förderung von Geschichten, mit denen sich Männer identifizieren können.
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    Also wird ein Großteil der Filme aus Hollywood produziert und finanziell gefördert um dieser domographischen Gruppe zu entsprechen.
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    Offensichtlich möchte ich viel, viel mehr Filme sehen, die sich auf das Leben von Frauen konzentrieren.
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    Jedenfalls ist es wichtig anzumerken, dass nur weil ein Film weiblich orientiert ist, das nicht automatisch heißt, dass dieser nicht trotzdem sexistisch sein kann.
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    So genannte Frauenfilme ("chick flicks")zum Beispiel stellen Frauen oft in stereotypen Gender Rollen dar:
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    besessen vom Kaufrausch, der Liebe und der Suche nach dem perfekten Mann.
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    Ich will mehr Filme sehen, die Frauen als volle und ganze menschliche Wesen darstellen,
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    anstatt sie in stereotypen Gender Rollen feststecken zu lassen.
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    Und nur um das absolut klar zu stellen… Ich sage nicht, dass Geschichten von Männern nicht gut, interessant oder wichtig sind,
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    aber ich möchte aufzeigen, dass sie in unserer Gesellschaft unproportional hoch geschätzt und am meisten honoriert werden.
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    Hier sind ein paar einfache Fragen, die man im Kopf behalten kann für den nächsten Kinobesuch,
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    als hilfe um herauszufinden, ob die Geschichte männlich oder weiblich orientiert ist.
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    Wer bekommt die meiste Präsenz (Screentime)?
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    Aus wessen Perspektive sehen wir die Szene?
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    Um wessen Geschichte entwickelt sich Handlung?
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    Sehen wir diese Protagonisten Entscheidungen treffen?
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    Mit wem identifizieren wir uns am meisten?
Title:
Women's Stories, Movies and the Oscars
Description:

Oscar season is a time when members of Hollywood are celebrated and reward for the work that they do. But it is also a time when we see just how male centered the movie industry really is. As Allan G. Johnson points out, "If you want a story about heroism, moral courage, spiritual transformation, endurance, or any of the struggles that give human life its deepest meaning, men and masculinity are usually the terms in which you must see it," and since the vast majority of Hollywood films are about these narratives then that might explain the overabundance of stories about men's lives.

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Video Language:
English
Team:
Feminist Frequency
Duration:
05:11

German subtitles

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