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Jacque Fresco - Venus Project Special (2012)

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    Das Venus Projekt
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    Wohlstand für alle durch Abschaffung des Geldes.
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    Utopie oder mehr?
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    Das unglaubliche Projekt eines kalifornischen Architekten,
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    der überzeugt ist, einen Ausweg aus Wirtschafts- und Finanzkrise gefunden zu haben.
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    - Hallo bei Newton
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    Wenn wir uns an die Nachrichteninhalte der vergangenen Jahre ungefähr erinnern,
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    dann fallen dabei zwei zentrale, immer wiederkehrende Themenkomplexe auf:
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    Einerseits, die Finanz- und Wirtschaftskrise:
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    Armut, Arbeitslosigkeit, allen geht das Geld aus...
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    Und andererseits die Umweltkrise:
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    Wie lange erträgt uns unser Planet noch?
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    Jetzt könnte man sich die Frage stellen:
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    Muss das alles so sein,
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    gibt es Alternativen und wenn ja, welche?
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    Ein kalifornischer Architekt und Autor schlägt einen radikalen Schnitt vor.
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    Seit 40 Jahren arbeitet Jacque Fresco an einem Gegenmodell,
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    das Wohlstand für alle beinhalten soll.
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    Es ist klar, dass man mit solchen Versprechungen immer vorsichtig sein muss.
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    Wenn wir aber schon keine Alternativen anbieten können,
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    sind gute Ideen immer gefragt.
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    Entscheiden nun Sie, ob das Venus Projekt des Architekten eine solche gute Idee wäre.
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    Das Venus Projekt
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    sei ein Plan für sozialen Wandel, der umsetzbar ist.
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    Ziel ist eine friedliche und umweltbewusste Gesellschaft in einer Welt,
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    bei der Mensch, Technik und Natur zusammengeführt werden.
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    Für den Initiator ist es eine Alternative,
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    bei der die Menschenrechte nicht nur auf dem Papier stehen,
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    sondern auch eingehalten werden.
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    Jacque Fresco ruft zu einer völligen Umgestaltung unserer Gesellschaft auf
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    in der Krieg, Armut, Hunger, Schulden und Menschenleid nicht nur vermieden werden,
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    sondern als völlig inakzeptabel gelten sollen,
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    denn es werde immer offensichtlicher,
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    dass sich die Probleme von heute in Zukunft fortsetzen werden.
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    Das Venus Project-Forschungszentrum
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    wurde von Jacque Fresco und Roxanne Meadows ins Leben gerufen -
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    in der kleinen Gemeinde Venus im US-Bundesstaat Florida.
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    Hier versuchen die beiden die Ursachen für Gesellschaftsprobleme zu verstehen.
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    Woher kommen diese Probleme eigentlich ursprünglich?
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    Wenn Geld etwa dazu verwendet wird,
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    Ressourcen möglichst profitgewinnend zu verteilen,
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    denken dabei viele nur an sich selbst und ihre eigenen Vorteile.
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    Diese müssen abgesichert werden -
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    was oft mit bewaffnetem Konflikt oder mit Militärinterventionen verbunden ist.
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    Krieg ist für Fresco das völlige Versagen von Ländern,
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    Differenzen untereinander zu lösen.
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    Rein pragmatisch betrachtet
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    ist es eine unglaubliche Verschwendung von Leben und Ressourcen.
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    Über 100.000 Firmen werden durch das Pentagon subventioniert.
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    Das große Geld macht aber nur eine Handvoll Großkonzerne.
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    Wer von der Rüstungsindustrie profitiert,
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    hat hier eine gute Gelegenheit sehr viel Geld zu verdienen.
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    Wenn es bei einem Krieg nicht mehr um Profit gehen würde,
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    gäbe es dann überhaupt noch Kriege?
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    Jacque Fresco: "Wenn man Sie zum Militär schickt, um Ihrem Land zu dienen,
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    setzen Sie Ihr Leben für dieses Land ein.
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    Man sollte die ganze Rüstungsindustrie abkommandieren,
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    jeden Kanonenproduzenten, jeden Maschinengewehrhersteller,
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    die Produzenten von Autos, Jeeps, Kriegsschiffen - alle abkommandieren,
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    und sie genauso schlecht bezahlen wie Soldaten.
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    Aber mit dem Verkauf von Kriegsschiffen und Maschinengewehren
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    Millionen zu verdienen, das ist korrupt.
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    Wenn es nach mir gehen würde, würde ich alle, die beim Militär sind
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    zur Schule schicken um Problemlöser zu werden:
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    Wie man mit anderen Staaten zurechtkommt -
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    das müssen wir machen, nicht töten.
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    Soldaten sind Tötungsmaschinen, sie sind zum Töten ausgebildet."
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    Sozial- und Umweltprobleme bleiben unüberwindbar,
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    solange nur einige wenige den Großteil der weltweiten Ressourcen kontrollieren
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    und Profit wichtiger ist als das Wohl der Menschen.
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    Übertriebendes Profitdenken führt zu abnormem Verhalten,
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    was heutzutage weitverbreitet ist.
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    Es gibt Leute, die davon ausgehen,
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    dass wir einfach mehr und bessere Gesetze brauchen,
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    um unsere Probleme zu lösen.
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    Wir haben viele Gesetze, tausende und abertausende,
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    sie werden nur ständig gebrochen.
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    Jacque Fresco: "Man kann Teile der Zukunft vorhersagen,
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    wenn man Trends wie Meeresverschmutzung und Mangel an fruchtbarem Land kennt.
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    Wenn man beobachtet, wie dieses menschenunwürdige System wächst,
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    kann ich von weiteren Unruhen und Schlimmerem ausgehen.
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    Das menschliche Verhalten ist ein Produkt seiner Umgebung.
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    Wenn es an etwas mangelt, wie zum Beispiel Wasser,
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    dann wird es wertvoll und der Preis steigt.
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    Sehen wir den Mangel aber einmal als ein System:
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    Angenommen es regnet drei Tage lang Gold, Goldstaub,
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    dann würden es die Leute einsammeln und am Dachboden
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    und in den Schubladen anstelle ihrer Kleidung horten.
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    Wenn es ein ganzes Jahr lang regnen würde und es gäbe viel Gold,
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    dann würden die Leute das ganze Gold rauswerfen,
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    ihre Ringe abnehmen und sie wegwerfen.
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    So richtet sich das menschliche Verhalten nach den Rahmenbedingungen.
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    Ein Polizist wird nur vor etwas stehen,
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    was die Menschen benötigen, aber nicht bekommen können,
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    darum wird es bewacht.
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    Aber wenn Zitronenbäume, Orangenbäume und Apfelbäume überall wachsen,
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    könnte man sie nicht verkaufen.
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    Wenn Sie auf einer Insel mit Unmengen an Vorräten landen würden,
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    und Sie wären zu zehnt und es gäbe 1000 Fische für jeden
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    und die zehnfache Menge an Brotfrucht und Bananen,
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    also mehr als Ihnen lieb ist,
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    wäre Geld kein Thema, ebenso privater Besitz.
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    Wenn die Insel groß genug wäre,
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    hätten zehn Leute eine Fläche von 8.000 Hektar.
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    Niemand würde auf die Idee kommen, sich ein Stück Land abzustecken.
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    Also sollten wir uns besser um die Umwelt und um unser Miteinander kümmern
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    und die Menschen besser ausbilden, so gut wie nur möglich,
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    um überhaupt eine Gesellschaft zu haben."
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    Für Fresco hat die Erde nach wie vor ausreichend Ressourcen für alle.
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    Unsere Praxis, diese durch hohe Preise zu rationieren,
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    ist nicht mehr zeitgemäß und für unser Überleben kontraproduktiv.
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    Heutzutage stehen uns die fortschrittlichsten Technologien zur Verfügung.
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    Diese könnten eine Welt schaffen,
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    auf der alles im Überfluss vorhanden wäre,
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    ohne Sklaverei und Schulden.
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    Wie aber wäre das möglich?
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    Es gibt nicht genug Geld, um alle Menschen auf diesem Planeten
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    zu beherbergen und zu ernähren -
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    und schon gar nicht, um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen.
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    Gleichzeitig gibt es aber mehr als genug Ressourcen,
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    um die Bedürfnisse aller Menschen zu befriedigen -
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    sie müssen nur intelligent verwaltet werden.
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    Jacque Fresco präsentiert ein Konzept,
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    das er ressourcenbasierte Wirtschaft nennt.
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    Ein sozio-ökonomisches System,
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    bei dem alle Waren und Dienstleistungen für jeden zugänglich sind -
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    ohne Geld, Tausch, Kredit, Schulden oder Sklaverei.
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    Ein Wirtschaftssystem,
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    das sich von allen bisher bekannten und angewendeten Systemen
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    stark unterscheidet.
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    Fresco entwickelte dieses Konzept
  • 8:04 - 8:07
    nach jahrzehntelangem Forschen und Experimentieren.
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    Jacque Fresco: "Die Grundlage der ressourcenbasierten Wirtschaft
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    sind die verfügbaren Ressourcen.
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    Diese sollen für alle Menschen auf der Erde erhältlich sein,
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    kostenlos und ohne Preisschild.
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    Zurzeit haben wir mehr als genug, um eine modernere Gesellschaft aufzubauen.
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    Ich rede hier nicht von ein paar Almosen, die gerade mal so reichen.
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    Ich spreche von einer sehr fortschrittlichen Zivilisation.
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    Wir haben die Mittel, wir haben die Technologie,
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    wir müssen sie nur anwenden."
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    Eine Gesellschaft kann so gestaltet werden,
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    dass alle ein erfülltes und kreatives Leben führen können,
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    wenn sich die ganze Kraft von Wissenschaft und Technologie
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    auf den Menschen und die Umwelt konzentriert:
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    Kein Rohstoffmangel mehr,
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    der nur durch ein auf Schulden aufgebautes Finanzsystem entstanden ist.
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    Alle Menschen, ungeachtet ihrer politischen Einstellung, ihrer Kultur und Religion
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    sind letztlich von den gleichen Dingen abhängig:
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    Saubere Luft und Wasser,
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    fruchtbares Land,
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    medizinische Versorgung
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    und eine gute Ausbildung.
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    Es ist wie in einer großen Familie - nur in größerem Maßstab:
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    Denn weder einzelne Staaten noch Menschen können alleine
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    und ohne fremde Hilfe existieren.
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    Jacque Fresco: "Keine eigenständigen Staaten mehr,
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    jeder kann überall hingehen.
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    Bevor es die USA als eine Nation gab,
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    steckte jede Region ihr Territorium ab.
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    Sie kämpften gegeneinander mit Bürgerwehren:
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    ‘Das ist unser Gebiet - nein, Du dringst in unser Land ein!‘
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    Als sich die Staaten vereinigten,
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    setzte die Regierung die Grenzen der einzelnen Regionen fest -
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    das war das Ende aller Konflikte.
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    Wenn man keinen Krieg mehr will,
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    dann muss man die Erde zum gemeinsamen Erbe erklären."
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    Unsere gesamte Infrastruktur muss komplett neu aufgestellt werden
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    und als ein einheitliches Gesamtsystem funktionieren.
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    Das heißt, man betrachtet die Weltgemeinschaft als eine Einheit,
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    die jeden berücksichtigt und plant dementsprechend.
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    Nur so können wir unsere Technologien nützen,
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    um Ressourcenmangel zu überwinden,
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    Wohlstand zu schaffen und unsere Umwelt schützen.
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    Zuerst ist eine globale Bestandsaufnahme notwendig,
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    um genau festzustellen, worüber wir verfügen können.
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    Erhoben werden Materialien, Arbeitskräfte,
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    Produktionsanlagen und die Bedürfnisse der Menschen.
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    Damit können die Menge an Waren und Dienstleistungen bestimmt werden.
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    Zum Beispiel, wo gibt es fruchtbares Land?
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    Wie groß ist die Bevölkerungsdichte?
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    Wie ist der Gesundheitszustand der Leute?
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    Daraus lässt sich schließen,
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    wo und wie viele Krankenhäuser gebaut werden müssen.
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    Um für alle eine hohe Lebensqualität mit Vielfalt zu schaffen,
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    müssen wir so rasch und so viel wie möglich automatisieren.
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    Technologie ist der Schlüssel zu unseren Problemen und deren Lösungen.
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    Die meisten Probleme könnten beseitigt werden,
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    wenn Technologien und wissenschaftliche Methoden für alle da wären
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    und nicht nur ein paar Auserwählte davon profitieren.
  • 11:28 - 11:31
    Jacque Fresco: "Was wollen Sie eigentlich?
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    Ich will in einer Welt leben, in der ich keine Angst haben muss,
  • 11:34 - 11:36
    dass meine Kinder in einen Krieg geschickt werden.
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    Wissen Sie, wie man so eine Welt schaffen kann? -
  • 11:39 - 11:41
    Nein, weiß ich nicht.
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    Und wie soll so eine Welt aufgebaut werden?
  • 11:43 - 11:46
    Sie wenden sich an verschiedene wissenschaftliche Institute und sagen:
  • 11:46 - 11:49
    'Das sind die Probleme, die wir lösen möchten.'
  • 11:49 - 11:53
    Eine Wissenschaftsregierung heißt nicht, dass Wissenschafter die Leute beherrschen
  • 11:53 - 11:56
    und kontrollieren, sondern dass sie die besseren Ideen
  • 11:56 - 11:58
    für Transport- und Luftreinigungssysteme haben.
  • 11:58 - 12:03
    Sie kennen die besten Methoden zur Wiederherstellung der Ozeane zum Beispiel."
  • 12:06 - 12:12
    Mit Computern lassen sich die Bedürfnisse jedes einzelnen erfüllen,
  • 12:12 - 12:16
    wenn sie endlich bis in alle Bereichen einer neuen und dynamischen Kultur vordringen.
  • 12:16 - 12:20
    Wie ein riesiges elektronisches Nervensystem,
  • 12:20 - 12:24
    das alle gesellschaftlichen Lebensbereiche umfasst.
  • 12:25 - 12:29
    Damit können Produktionsabläufe und Vertrieb koordiniert werden,
  • 12:29 - 12:35
    um Engpässe und Überproduktion von Produkten und Dienstleistungen zu vermeiden.
  • 12:39 - 12:42
    Ein konkreter technischer Plan ist erforderlich,
  • 12:42 - 12:45
    damit die Vorräte organisiert und genutzt werden,
  • 12:45 - 12:48
    um Wohlstand für Alle zu erreichen.
  • 12:49 - 12:53
    Hier sind einige Ansätze des Venusprojekts:
  • 12:58 - 13:03
    Derzeit lebt etwa die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, die verschmutzt,
  • 13:03 - 13:08
    gefährlich und gigantische Energieverschwender sind.
  • 13:09 - 13:12
    Jacque Fresco(1974): "Wir müssen eine Stadt als eine Lebensform konzipieren,
  • 13:12 - 13:15
    wie ein Organismus, wie eine Universität.
  • 13:15 - 13:18
    Damit werden alle Städte der Zukunft zu Universitätsstädten,
  • 13:18 - 13:20
    die wachsen und ständig Ideen austauschen.
  • 13:20 - 13:24
    Eine Stadt mit einem eigenen Transportsystem, es gibt keine Unfälle mehr.
  • 13:24 - 13:27
    Alle Bereiche werden genau durchdacht und strukturiert.
  • 13:27 - 13:30
    Medizin, Botanik, Landwirtschaft - alles ein Planungssystem."
  • 13:35 - 13:40
    Es ist besser, Städte von Grund auf neu zu entwerfen, als die alten umzugestalten.
  • 13:40 - 13:46
    Fresco hat bei der Entwicklung neuer Städte auf hohe Lebensqualität für die Bevölkerung gesetzt.
  • 13:46 - 13:49
    Intelligente Planung bedeutet nicht gleich Monotonie
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    und das Ende von Individualität und Kreativität.
  • 13:53 - 13:56
    Denn die Städte werden einheitlich geplant,
  • 13:56 - 14:01
    damit sie wenige Materialien benötigen und Zeit und Energie gespart wird.
  • 14:03 - 14:06
    Das soll innovative Veränderungen ermöglichen
  • 14:06 - 14:08
    und der Umwelt zugutekommen.
  • 14:15 - 14:18
    Jacque Fresco: "Wenn wir unsere Städte so entwickeln,
  • 14:18 - 14:20
    dass sie alle Bedürfnisse berücksichtigen,
  • 14:20 - 14:24
    werden wir die meisten unserer heutigen Probleme gar nicht mehr haben.
  • 14:24 - 14:28
    Im Zentrum der Stadt in dieser Kuppel gibt es Kinderbetreuung,
  • 14:28 - 14:31
    Schule, Zahnarzt und medizinische Versorgung.
  • 14:32 - 14:34
    Bei der Herstellung und der Konstruktion dieser Städte
  • 14:34 - 14:38
    bauen wir ein Achtel der Stadt und reproduzieren es dann,
  • 14:38 - 14:42
    anstatt mit Architekten jedes Gebäude und jedes Bauwerk einzeln zu entwerfen,
  • 14:42 - 14:48
    denn das wäre eine enorme Verschwendung von Energie und Talenten."
  • 14:51 - 14:55
    Um die Wohnproblematik für die gesamte Weltbevölkerung zu lösen,
  • 14:55 - 14:59
    würden wir völlig andere Bautechniken als die bisher üblichen verwenden.
  • 14:59 - 15:05
    Fertigteilmodule könnten den Bauprozess wesentlich beschleunigen und revolutionieren.
  • 15:05 - 15:10
    Diese leichten und robusten Wohnungen könnten mit erweiterbaren Fertigteilen vorproduziert
  • 15:10 - 15:15
    und dann mit großen Maschinen an Ort und Stelle aufgestellt werden.
  • 15:15 - 15:17
    Die Außenhüllen dieser Baukonstruktionen
  • 15:17 - 15:23
    sind gleichzeitig Photovoltaik-Anlagen zur Produktion von Energie.
  • 15:28 - 15:31
    Beim ressourcenbasierten Wirtschaftssystem
  • 15:31 - 15:34
    haben alle Zugang zu allen notwendigen Produkten
  • 15:34 - 15:38
    ohne diese kaufen, erhalten oder versichern zu müssen.
  • 15:38 - 15:40
    So gibt es für jeden viel mehr
  • 15:40 - 15:44
    und die Waren sind stets verfügbar, wenn sie benötigt werden.
  • 15:45 - 15:48
    Jacque Fresco: "Alles, was die Leute brauchen könnten,
  • 15:48 - 15:52
    wird hier in den äußeren Versorgungsgebäuden untergebracht.
  • 15:52 - 15:58
    Materialien für die Kunst, Musikinstrumente, wie in einer öffentlichen Bücherei.
  • 15:58 - 16:02
    Sie haben Zugang zu einer Kamera, zu einem Fahrrad, oder einer Armbanduhr.
  • 16:04 - 16:07
    Es gibt alles und ohne Preisschild.
  • 16:08 - 16:14
    Dafür müssen wir so viel produzieren, dass es uns an nichts mehr fehlt.
  • 16:14 - 16:16
    Das würde alle Verbrechen verhindern.
  • 16:23 - 16:27
    Rund um die Kuppel befinden sich die Forschungszentren,
  • 16:27 - 16:32
    ihre Arbeit ist wichtig für das Umweltbewusstsein der Bevölkerung.
  • 16:36 - 16:39
    In der Nähe ist das Erholungsgebiet,
  • 16:39 - 16:44
    hier gibt es Tennisplätze und alle mögliche Attraktionen für die Leute.
  • 16:50 - 16:53
    Wenn wir weiter schauen, haben wir hier die Wohngebiete -
  • 16:53 - 16:58
    mit Bächen, Wasserfällen und Seen, verteilt auf dieser Fläche."
  • 17:00 - 17:06
    Eine breite Palette individueller Häuser und Wohnungen wird angeboten.
  • 17:06 - 17:12
    Sie sollen wartungsfrei und feuersicher sein und Wetterkapriolen standhalten.
  • 17:22 - 17:26
    Jacque Fresco: "Schauen wir zum nächsten Sektor: den Appartements.
  • 17:26 - 17:30
    Manche Leute wollen lieber in Wohnungen leben, denn dort sind Theater,
  • 17:30 - 17:36
    Sporthallen und medizinische Einrichtungen alle in einem Zentralturm.
  • 17:37 - 17:41
    Ich glaube, in Zukunft werden viele aus ihren Einfamilienhäusern ausziehen
  • 17:41 - 17:44
    um in größeren Wohnanlagen zu leben.
  • 17:47 - 17:51
    Am Rand befinden sich die Gewächshäuser und Hydrokulturen.
  • 17:51 - 17:54
    Es gibt auch richtige Landwirtschaft."
  • 17:59 - 18:03
    Die Stadt würde ausschließlich "saubere" Technologien nutzen
  • 18:03 - 18:05
    wie Windenergie,
  • 18:05 - 18:07
    Solarenergie...
  • 18:07 - 18:08
    Geothermie...
  • 18:08 - 18:10
    Piezoelektronik,
  • 18:10 - 18:12
    Gezeitenkraftwerke,
  • 18:12 - 18:14
    Wellenkraftwerke,
  • 18:14 - 18:16
    Hydrothermalquellen.
  • 18:17 - 18:21
    Einen großen Beitrag zur Energiegewinnung könnte eine Brücke
  • 18:21 - 18:24
    oder ein Tunnel über die Beringsstraße leisten.
  • 18:24 - 18:26
    In solchen Unterwasser-Konstruktionen
  • 18:26 - 18:30
    könnte mit Meerwasser ebenfalls Strom erzeugt werden.
  • 18:31 - 18:34
    Mithilfe all dieser Energiequellen
  • 18:34 - 18:37
    wird die gesamte Erde mit sauberer Energie versorgt,
  • 18:37 - 18:40
    bei gleichzeitig hoher Lebensqualität,
  • 18:40 - 18:44
    ohne umweltschädlichem Co2.
  • 18:48 - 18:53
    Der Verkehr wird über ein weltweit vernetztes System abgewickelt,
  • 18:53 - 18:58
    in den Städten wird der sogenannte "Transveyor" zum Einsatz kommen,
  • 19:00 - 19:04
    überland reist man mit dem "Monorail".
  • 19:11 - 19:14
    Die Langstrecken übernehmen Magnetschwebebahnen.
  • 19:16 - 19:20
    Diese sind mit austauschbaren Abteilen ausgestattet.
  • 19:24 - 19:30
    Der Flugverkehr wird von solch futuristisch anmutenden Luftfahrzeugen übernommen:
  • 19:30 - 19:34
    Senkrechtstarter für Passagier- und Frachttransport -
  • 19:35 - 19:38
    Die Sicherheit steht dabei stets im Vordergrund,
  • 19:38 - 19:40
    und nicht die Preisersparnis.
  • 19:41 - 19:45
    Dieser Frachter ist mit austauschbaren Modulen bestückt,
  • 19:45 - 19:49
    die rasch beladen und entladen werden können.
  • 19:52 - 19:57
    Die Anzahl der Module richtet sich jeweils nach der Frachtmenge.
  • 20:00 - 20:03
    Schiffe wären schwimmende Fabriken.
  • 20:03 - 20:07
    Die Waren würden an Bord in eigenen Produktionsanlagen hergestellt
  • 20:07 - 20:12
    und dann über ein weitverzweigtes Wasserstraßennetz transportiert werden.
  • 20:13 - 20:16
    Mit künstlichen Kanälen und Bewässerungssystemen
  • 20:16 - 20:19
    könnten Überflutungen und Dürrekatastrophen verhindert werden.
  • 20:20 - 20:22
    Gleichzeitig dient dies der Fischwanderung
  • 20:22 - 20:26
    und hilft bei Brandbekämpfung und Wasserversorgung.
  • 20:28 - 20:33
    Teil des Venus Projekts sind auch Städte mitten im Meer.
  • 20:37 - 20:41
    Damit könnte man die Bevölkerungsdichte an Land entlasten.
  • 20:42 - 20:45
    Hier sind Universitäten und Forschungseinrichtungen
  • 20:45 - 20:48
    mit Schwerpunkt Meeresbiologie geplant.
  • 20:50 - 20:53
    Fischfarmen und Aquakulturen
  • 20:53 - 20:58
    könnten so das ökologische Gleichgewicht in den Ozeanen wiederherstellen helfen.
  • 21:00 - 21:03
    Diese Städte im Meer versorgen sich selbst
  • 21:03 - 21:07
    und unterscheiden sich im Design von den Städten an Land.
  • 21:11 - 21:14
    In Beobachtungsstationen unter Wasser
  • 21:14 - 21:18
    könnten die Meeresbewohner in ihrem natürlichen Lebensraum studiert
  • 21:18 - 21:20
    und so ideal erforscht werden.
  • 21:21 - 21:26
    Der Nahrungsbedarf könnte mithilfe riesiger Fischfarmen gedeckt werden
  • 21:26 - 21:29
    und damit die Überfischung der Ozeane stoppen.
  • 21:37 - 21:40
    Würden moderne Technologien so eingesetzt,
  • 21:40 - 21:43
    wären der Aufbau solcher Konstruktionen
  • 21:43 - 21:47
    und ein Umdenken in der Gesellschaft in kürzester Zeit machbar,
  • 21:47 - 21:50
    ist der 96jährige Architekt überzeugt.
  • 21:52 - 21:57
    Für Fresco liegt es an uns, eine Welt zu erschaffen,
  • 21:57 - 22:02
    in der Krieg und Leid nur mehr Teil von traurigen Erinnerungen sind:
  • 22:02 - 22:04
    Mit einem ressourcenbasierten Wirtschaftssystem,
  • 22:04 - 22:08
    bei dem Forschung und Technologie dazu genützt werden,
  • 22:08 - 22:12
    Umwelt und Wohlergehen aller Menschen zu schützen.
  • 22:14 - 22:17
    Transkript: TZMGermany
  • 22:17 - 22:21
    Übersetzung: Zeitgeist Movement Linguistik-Team International
Title:
Jacque Fresco - Venus Project Special (2012)
Description:

Jacque Fresco on ORF TV, Austria. May 12, 2012

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Unser Wirtschaftssystem führt nirgendwo hin als in den Abgrund: Mit diesen Worten will der US-Amerikanische Architekt, Autor und Erfinder Jacque Fresco auf sein Lebenswerk, das Venus Projekt hinweisen. Seit 40 Jahren arbeitet der heute 96-jährige Kalifornier an einem alternativen Gesellschaftsmodell. Er ist davon überzeugt, dass die Erde genug Ressourcen für alle bietet, sie müssen nur gerecht verteilt werden. Geld als Zahlungsmittel stehe dabei im Weg und soll abgeschafft werden, dies würde auch gleich die Kriminalität beseitigen.

Mit heutigen Technologien sei all das problemlos möglich, sagt Fresco. Sie müssten nur besser genutzt werden, um die lebensnotwendige Ressourcen im Überfluss für alle zu produzieren und sie global zu verwalten. Knappe Ressourcen wie etwa Wassermangel, wären damit kein Thema mehr.

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Video Language:
German
Duration:
23:25

German subtitles

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