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Sheryl Sandberg: Warum wir zu wenige weibliche Führungskräfte haben

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    Für alle hier in diesem Raum heute,
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    können wir feststellen, dass wir Glück haben.
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    Wir leben nicht in der Welt,
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    in der unsere Mütter, unsere Großmütter gelebt haben,
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    in der Karriereoptionen für Frauen so begrenzt waren.
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    Und wenn Sie heute in diesem Raum sind,
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    sind die meisten von uns in einer Welt aufgewachsen,
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    in der wir fundamentalen Menschenrechte haben.
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    Und überraschenderweise leben wir noch immer in einer Welt,
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    in der einige Frauen diese Rechte nicht haben.
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    Davon abgesehen, haben wir immer noch ein Problem
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    und das ist ein echtes Problem.
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    Das Problem lautet:
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    Frauen schaffen es nicht
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    an die Spitze ihrer Berufe,
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    wo auch immer in der Welt.
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    Die Zahlen erzählen die Geschichte recht deutlich.
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    190 Staatsoberhäupter --
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    neun davon sind Frauen.
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    Von allen Parlamentsangehörigen auf dieser Welt,
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    sind 13 Prozent Frauen.
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    Im Unternehmensbereich,
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    Frauen an der Spitze,
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    Führungs- und Vorstandsebene --
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    erreichen maximal 15, 16 Prozent.
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    Die Zahlen haben sich seit 2002 nicht verändert
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    und entwickeln sich in die verkehrte Richtung.
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    Und sogar im Non-Profit-Bereich,
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    einer Welt von der wir manchmal denken,
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    dass sie von mehr Frauen angeführt wird,
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    sind 20 Prozent an der Spitze Frauen.
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    Wir haben auch ein anderes Problem,
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    denn Frauen sind mit härteren Entscheidungen konfrontiert,
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    die zwischen beruflichem Erfolg und persönlicher Verwirklichung liegen.
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    Eine aktuelle Studie in den USA
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    zeigte, dass von den verheirateten gehobenen Führungskräften,
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    zwei Drittel der verheirateten Männer Kinder haben
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    aber nur ein Drittel der verheirateten Frauen.
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    Vor einigen Jahren war ich in New York
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    um einen Deal abzuschließen,
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    und ich war bei einer dieser schicken New Yorker Private-Equity-Firmen,
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    Ihr könnt euch das vorstellen.
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    Und ich bin also in der Besprechung, die ungefähr 3 Stunden dauert
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    und nach 2 Stunden fällt die biologisch bedingte Pause an
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    und alle stehen auf,
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    und der Partner, der die Besprechung leitet,
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    sieht auf einmal sehr verlegen aus.
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    Und es wurde mir klar, dass er nicht wusste
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    wo in seiner Firma die Damentoilette war.
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    Ich schaute mich also nach Umzugskisten um,
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    denn ich dachte, dass sie gerade erst eingezogen waren, aber ich sah keine.
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    Also sagte ich: "Sind Sie gerade erst in dieses Büro eingezogen?"
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    Und er sagte: "Nein, wir sind hier schon seit ungefähr einem Jahr."
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    Und ich sagte: "Heißt das etwa,
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    dass ich die einzige Frau bin,
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    die innerhalb eines Jahres in diesem Büro einen Deal verhandelt hat?"
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    Und er schaut mich an und sagt:
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    "Ja. Oder vielleicht sind Sie auch nur die einzige, die zur Toilette musste."
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    (Gelächter)
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    Die Frage ist also,
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    wie können wiir das beheben?
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    Wie können wir die Zahlen an der Spitze verändern?
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    Wie können wir es anders machen?
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    Ich möchte damit beginnen zu sagen,
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    ich spreche hierüber --
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    darüber, Frauen in der Arbeitswelt zu halten --
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    weil ich wirklich denke, dass das die Antwort ist.
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    Im einkommensstarken Bereich unserer Arbeitswelt,
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    bei den Personen, welche die Spitze erreichen --
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    Fortune-500-Vorstandsjobs,
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    oder Vergleichbares in anderen Industrien --
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    ist das Problem, ich bin davon überzeugt,
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    dass Frauen abspringen.
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    Menschen reden sehr viel darüber,
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    und sie reden über Dinge wie flexible Arbeitszeit und Mentoring
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    und die Programme, die Firmen haben sollten, um Frauen schulen.
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    Ich möchte über nichts von alldem heute sprechen --
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    obwohl das alles sehr wichtig ist.
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    Heute möchte ich mich darauf konzentrieren, was wir als Einzelpersonen tun können.
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    Was müssen wir uns selbst als Botschaft mitgeben?
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    Was sind die Botschaften für die Frauen, die mit und für uns arbeiten?
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    Was sind die Botschaften für unsere Töchter?
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    Ich möchte am Anfang klarstellen,
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    dass diese Rede frei von Urteilen ist.
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    Ich habe nicht die richtige Antwort;
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    ich habe sie noch nicht einmal für mich selbst.
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    Am Montag verließ ich San Francisco, meinen Heimatort,
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    und flog zu dieser Konferenz.
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    Als ich meine dreijährige Tochter zur Vorschule brachte,
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    klammerte sie sich an mein Bein,
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    und weinte: "Mama, nicht in das Flugzeug steigen."
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    Das ist schwer. Ich fühle mich manchmal schuldig.
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    Ich kenne keine Frau,
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    egal ob sie zu Hause ist oder berufstätig ist,
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    die sich nicht manchmal so fühlt.
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    Ich sage also nicht, dass das Verbleiben im Berufsleben
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    für jede das Richtige ist.
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    Mein Talk heute dreht sich darum, was die Botschaften sind,
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    wenn du sehr wohl im Berufsleben bleiben möchtest.
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    Und ich denke es gibt drei.
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    Erstens, sitze am Tisch.
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    Zweitens, mache deinen Partner zu einem echten Partner.
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    Und drittens -- gehe nicht bevor du gehst.
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    Nummer eins: sitze am Tisch.
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    Vor einigen Wochen bei Facebook
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    hatten wir einen sehr hohen Regierungsbeamten zu Gast
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    und er kam, um sich mit leitenden Führungskräften
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    aus dem Silicon Valley zu treffen.
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    Und alle saßen um den Tisch herum.
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    Und er wurde von diesen beiden Frauen begleitet,
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    die beide eine ziemlich hohe Position in seiner Abteilung innehatten.
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    Und ich sagte zu ihnen: "Setzen Sie sich an den Tisch. Kommen Sie, setzen Sie sich an den Tisch."
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    Und sie saßen am abseitigen Ende des Raumes.
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    Als ich im College in meinem Senior-Jahr war,
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    hatte ich einen Kurs mit dem Namen "Europäische intellektuelle Geschichte".
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    So was muss man doch am College lieben.
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    Ich wünschte, ich könnte das jetzt tun.
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    Und ich hatte den Kurs zusammen mit meiner Mitbewohnerin Carrie,
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    die eine brillante Literaturstudentin war --
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    und sich zu einer brillanten Literaturgelehrten entwickelt hat --
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    und meinem Bruder --
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    cleverer Junge, aber ein Wasserpolo spielender Medizinstudent,
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    der sich im zweiten Jahr befand.
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    Wir drei besuchten den Kurs zusammen.
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    Carrie liest alle Bücher
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    im Original, auf Griechisch und Lateinisch --
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    besucht alle Vorlesungen --
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    ich lese alle Bücher auf Englisch
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    und besuche die meisten Vorlesungen.
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    Mein Bruder ist irgendwie beschäftigt;
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    er liest eines der 12 Bücher
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    und geht zu ein paar Vorlesungen,
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    spaziert zu unserem Zimmer
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    ein paar Tage vor der Prüfung für eine Nachhilfestunde.
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    Wir drei gehen zusammen zur Prüfung, wir setzen uns.
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    Und wir sitzen da für drei Stunden --
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    mit unseren kleinen blauen Notizbüchern -- ja, ich bin so alt.
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    Und wir gehen raus am Ende, schauen uns an und sagen: "Wie ist es bei dir gelaufen?"
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    Carrie sagt: "Mann, ich habe das Gefühl, dass ich das Hauptargument
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    der Dialektik von Hegel nicht gut dargelegt habe."
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    Und ich sage: "Gott, ich wünschte wirklich, dass ich die Verbindung
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    zwischen John Lockes Eigentumstheorie und den nachfolgenden Philosophen geknüpft hätte."
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    Und mein Bruder sagt:
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    "Ich habe die beste Note in der Klasse."
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    "Du hast die beste Note?
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    Du weißt gar nichts."
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    Das Problem mit solchen Geschichten
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    ist, dass sie zeigen, was die Daten bestätigen:
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    Frauen unterschätzen systematisch ihre eigenen Fähigkeiten.
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    Wenn man Männer und Frauen testet
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    und sie hinsichtlich total objektiver Kriterien wie Durchschnittsnoten befragt,
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    liegen Männer fälschlicherweise etwas zu hoch
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    und Frauen liegen fälschlicherweise etwas zu niedrig.
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    Im Berufsleben verhandeln Frauen nicht für ihre Position.
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    Eine zweijährige Studie
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    von Menschen, die nach dem College ins Berufsleben eintreten,
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    zeigte, dass 57 Prozent der Jungen --
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    oder Männer --
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    über ihr erstes Gehalt verhandeln,
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    aber nur sieben Prozent der Frauen.
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    Und noch viel wichtiger ist,
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    dass Männer sich den Erfolg selbst zuschreiben,
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    während Frauen es auf externe Faktoren schieben.
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    Wenn man Männer fragt, warum sie erfolgreich waren,
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    sagen sie: "Ich bin super.
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    Offensichtlich. Warum fragst du überhaupt?"
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    Wenn man Frauen fragt, warum sie erfolgreich waren,
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    sagen sie, dass ihnen jemand geholfen hat,
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    sie Glück hatten, dass sie sehr hart gearbeitet haben.
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    Warum spielt das eine Rolle?
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    Mann, das spielt eine große Rolle,
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    weil niemand in die Chefetage kommt,
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    wenn sie am Rand, und nicht am Tisch sitzen.
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    Und niemand bekommt eine Beförderung,
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    wenn sie denken, dass sie ihren Erfolg nicht verdienen,
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    oder sie noch nicht einmal ihren eigenen Erfolg verstehen.
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    Ich wünschte, die Antwort wäre einfach.
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    Ich wünschte, ich könnte einfach all den jungen Frauen sagen, mit denen ich zusammenarbeite,
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    all diesen wunderbaren Frauen,
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    "Glaubt an euch und verhandelt für euch selbst.
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    Macht euch euren Erfolg zu Eigen."
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    Ich wünschten ich könnte dies meiner Tochter sagen.
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    Aber es ist nicht so einfach.
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    Was die Daten nämlich zeigen, mehr als alles andere, ist eine Sache --
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    nämlich Erfolg zu haben und gemocht zu werden,
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    die sich gegensetitig bedingen für Männer
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    und sich für Frauen ausschließen.
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    Und jeder nickt,
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    weil wir alle wissen, dass das wahr ist.
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    Es gibt eine wirklich gute Studie, die das gut verdeutlicht.
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    Es gibt eine berühmte Studie der Harvard Business School
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    über eine Frau namens Heidi Roizen.
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    Und sie ist eine Unternehmerin in einer Firma
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    im Silicon Valley
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    und sie benutzt ihre Kontakte,
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    um eine sehr erfolgreiche Venture-Capitalist-Geberin zu werden.
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    2002 -- vor gar nicht so langer Zeit --
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    nahm ein Professor, der damals an der Columbia University war,
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    diesen Fall und änderte ihn zu Howard Roizen ab.
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    Und er verteilte den Fall -- beide --
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    an zwei Gruppen von Studenten.
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    Er hat genau ein Wort verändert:
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    Heidi zu Howard.
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    Aber das eine Wort hat einen wirklich großen Unterschied gemacht.
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    Er hat dann die Studenten befragt.
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    Die guten Nachrichten sind, dass die Studenten, Männer und Frauen,
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    dachten, dass Heidi und Howard gleich kompetent waren
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    und das ist gut.
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    Die schlechten Nachrichten sind, dass jeder Howard mochte.
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    Er ist ein toller Typ, man will für ihn arbeiten,
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    man will mit ihm einen Tag angeln gehen.
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    Aber Heidi? Nicht so sicher.
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    Sie ist ein bisschen sehr um sich bemüht. Sie ist ein bisschen politisch.
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    Man weiß nicht, ob man für sie arbeiten will.
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    Das stellt die Erschwernis dar.
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    Wir müssen unseren Töchtern und Kolleginnen sagen,
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    wir müssen es uns selbst sagen, um zu glauben, dass wir die Eins haben,
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    dass wir die Beförderung anstreben sollen,
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    dass wir am Tisch sitzen sollen.
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    Und wir müssen dies in einer Welt tun,
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    in der es für sie heißt, Opfer dafür zu bringen,
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    obwohl dies für ihre Brüder nicht gilt.
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    Das Traurigste daran ist, dass es sehr schwierig ist, sich daran zu erinnern.
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    Ich erzähle jetzt eine Geschichte, die wirklich sehr peinlich für mich ist,
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    aber ich denke, dass es wichtig ist.
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    Ich gab vor Kurzem eine Präsentation bei Facebook
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    für ungefähr hundert Angestellte.
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    Einige Stunden später, es gab da eine junge Frau, die dort arbeitet,
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    sie saß draußen an meinem kleinen Schreibtisch
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    und sie wollte mit mir reden.
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    Ich sagte zu und sie setzte sich und wir redeten.
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    Und sie sagte: "Ich habe heute etwas gelernt.
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    Ich habe gelernt, dass ich meine Hand oben halten muss."
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    Ich sagte: "Was meinst du?"
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    Sie sagte: "Nun, du hast diese Präsentation gehalten
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    und du sagtest, dass du noch zwei Fragen entgegen nehmen wirst.
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    Und ich hatte meine Hand oben, mit vielen anderen und du hast zwei weitere Fragen angenommen.
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    Und ich habe meine Hand wieder runtergenommen und mir fiel das auch bei allen anderen Frauen auf
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    und dann hast du mehr Fragen angenommen,
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    nur von Männern."
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    Und ich dachte mir,
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    wow, wenn ich das bin -- der das offensichtlich wichtig ist --
  • 9:31 - 9:33
    die diese Präsentation hält --
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    und währenddessen bemerke ich noch nicht einmal,
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    dass die Hände der Männer noch oben sind
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    und die Hände der Frauen sind noch oben,
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    wie gut sind wir
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    als Führungskräfte unserer Firmen und Unternehmen darin,
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    wahrzunehmen, dass Männer Möglichkeiten verfolgen,
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    mehr als es Frauen tun?
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    Wir müssen Frauen dazu bringen, sich an den Tisch zu setzen.
  • 9:52 - 9:55
    (Applaus)
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    Botschaft Nummer zwei:
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    mache deinen Partner zu einem echten Partner.
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    Ich bin davon überzeugt, dass wir im Arbeitsleben mehr Fortschritt gemacht haben
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    als im häuslichen Bereich.
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    Die Daten zeigen dies deutlich.
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    Wenn eine Frau und ein Mann Vollzeit arbeiten
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    und sie haben ein Kind,
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    erledigt die Frau doppelt so viel Hausarbeit wie der Mann
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    und die Frau übernimmt dreimal
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    soviel Kindererziehung wie der Mann.
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    Sie hat also drei oder zwei Jobs
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    und er hat einen.
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    Wer denkt Ihr steigt aus, wenn jemand mehr zu Hause sein muss?
  • 10:26 - 10:28
    Die Gründe hierfür sind sehr kompliziert
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    und ich habe keine Zeit, um darauf einzugehen.
  • 10:30 - 10:32
    Und ich denke nicht, dass sonntags Football schauen
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    und allgemeine Faulheit die Ursachen sind.
  • 10:34 - 10:36
    Ich denke, die Ursache ist komplizierter.
  • 10:36 - 10:38
    Ich denke, als Gesellschaft
  • 10:38 - 10:40
    setzen wir Jungen mehr unter Erfolgsdruck,
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    als wir das mit Mädchen tun.
  • 10:42 - 10:44
    Ich kenne Männer, die zu Hause bleiben
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    und im Haus arbeiten, um ihre Frauen bei der Karriere zu unterstützen.
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    Und es ist schwierig.
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    Wenn ich zu dieser Mama-und-Ich-Sache gehe
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    und ich dann einen Vater dort sehe,
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    stelle ich fest, dass die anderen Mamas
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    nicht mit ihm spielen.
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    Und das ist ein Problem,
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    weil wir es zu einem ebenso wichtigen Job machen müssen --
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    weil es der schwerste Job in der Welt ist -- zu Hause zu arbeiten,
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    für Personen beider Geschlechter,
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    wenn wir Dinge ausgleichen und Frauen im Berufsleben verbleiben lassen sollen.
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    (Applaus)
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    Studien zeigen, dass Haushalte mit gleichem Einkommen
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    und gleichen Verpflichtungen,
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    auch nur eine halb so hohe Scheidungsrate haben.
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    Und wenn das noch nicht Motivation genug für alle ist,
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    sie haben auch mehr --
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    wie soll ich das jetzt auf der Bühne sagen? --
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    sie kennen sich auch mehr im biblischen Sinn.
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    (Stimmungsrufe)
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    Botschaft Nummer drei:
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    gehe nicht, bevor du gehst.
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    Ich denke, es existiert eine wirklich tiefe Ironie
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    bezüglich der Aktivitäten, die Frauen unternehmen --
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    und ich sehe das die ganze Zeit --
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    mit dem Ziel, im Berufsleben zu bleiben,
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    die letztendlich dazu führen, dass sie gehen.
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    Folgendes geschieht:
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    Wir sind alle beschäftigt, jeder ist das, eine Frau ist beschäftigt.
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    Und sie denkt darüber nach, ein Kind zu bekommen.
  • 11:51 - 11:54
    Und von dem Moment, an dem sie daran denkt, ein Kind zu bekommen,
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    denkt sie darüber nach, Platz für das Kind zu schaffen.
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    "Wie kann ich das mit dem vereinen, was ich sonst noch alles tue?"
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    Und buchstäblich von diesem Moment an,
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    hebt sie ihre Hand nicht mehr,
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    strebt sie keine Beförderung mehr an, übernimmt kein neues Projekt mehr,
  • 12:08 - 12:10
    sie sagt nicht: "Ich. Ich will das tun."
  • 12:10 - 12:12
    Sie beginnt, sich zurückzunehmen.
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    Das Problem ist, dass --
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    nehmen wir an, sie wird an diesem Tag schwanger --
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    neun Monate Schwangerschaft, drei Monate Mutterschutz,
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    sechs Monate um durchzuatmen --
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    gehen wir zwei Jahre weiter,
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    viel häufiger -- und so wie ich das gesehen habe --
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    beginnen Frauen viel eher, darüber nachzudenken --
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    wenn sie sich verloben, wenn sie heiraten,
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    wenn sie versuchen, schwanger zu werden, was eine lange Zeit dauern kann.
  • 12:33 - 12:35
    Eine Frau kontaktierte mich diesbezüglich
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    und ich schaute sie an -- sie sah etwas jung aus.
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    Und ich sagte: "Sie und Ihr Ehemann denken also darüber nach, ein Kind zu bekommen?"
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    Und sie sagte: "Oh nein, ich bin nicht verheiratet."
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    Sie hatte noch nicht einmal einen Freund.
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    Ich sagte: "Sie denken darüber
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    viel zu früh nach."
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    Aber der Punkt ist, was passiert,
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    wenn man anfängt, sich langsam zurückzuziehen?
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    Jeder, der dies durchgemacht hat --
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    und ich kann euch sagen, sobald man ein Kind hat,
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    muss der Job wirklich richtig gut sein, damit man wieder zurückgeht,
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    weil es schwer ist, ein Kind zurückzulassen --
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    dein Job muss eine Herausforderung sein.
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    Er muss erfüllend sein.
  • 13:08 - 13:11
    Man muss das Gefühl haben, einen Unterschied zu machen.
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    Und wenn du vor zwei Jahren die Beförderung ausgeschlagen hast
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    und ein anderer Typ hat sie angenommen,
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    wenn du vor drei Jahren
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    aufgehört hast, nach Herausforderungen zu schauen,
  • 13:20 - 13:22
    wirst du gelangweilt sein,
  • 13:22 - 13:25
    denn du hättest weiter Gas geben sollen.
  • 13:25 - 13:27
    Geh nicht, bevor du gehst.
  • 13:27 - 13:29
    Bleib dabei.
  • 13:29 - 13:31
    Gib weiter Gas,
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    bis zu dem Tag, an dem du gehen muss,
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    um eine Auszeit für ein Kind zu nehmen --
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    und dann triffst du deine Entscheidungen.
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    Triff keine Entscheidungen zu weit im Voraus,
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    besonders nicht die, von denen du noch nicht mal weißt, dass du sie machst.
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    Meine Generation wird leider
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    nicht viel an den Zahlen an der Spitze ändern können.
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    Sie bewegen sich einfach nicht.
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    Wir werden es nicht erreichen, dass 50 Prozent der Bevölkerung --
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    in meiner Genereation werden nicht 50 Prozent der Menschen
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    an der Spitze einer jeden Branche sein.
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    Aber ich habe die Hoffnung für zukünftige Generationen.
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    Ich denke eine Welt,
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    wo die Hälfte unserer Länder und Firmen
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    von Frauen geführt wird, wäre eine bessere Welt.
  • 14:09 - 14:12
    Und das ist nicht nur, weil Menschen dann wissen würden, wo die Damentoilette ist,
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    obwohl das sehr hilfreich wäre.
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    Ich denke, dass es eine bessere Welt wäre.
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    Ich habe zwei Kinder.
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    Ich habe einen fünf Jahre alten Sohn und eine drei Jahre alte Tochter.
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    Ich möchte, dass mein Sohn eine Wahl hat,
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    seinen Beitrag im Berufsleben oder zu Hause zu leisten.
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    Und ich möchte, dass meine Tochter die Wahl hat
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    nicht nur erfolgreich zu sein,
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    sondern auch dafür gemocht zu werden.
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    Vielen Dank.
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    (Applaus)
Title:
Sheryl Sandberg: Warum wir zu wenige weibliche Führungskräfte haben
Speaker:
Sheryl Sandberg
Description:

Facebook COO Sheryl Sandberg betrachtet, warum im Vergleich zu Männern nur ein kleiner Prozentsatz von Frauen der Führungsspitze angehören. Sie gibt dabei 3 schlagkräftige Ratschläge für Frauen, die als Ziel die Vorstandsebene haben.

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English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:37
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