Sheryl Sandberg: Warum wir zu wenige weibliche Führungskräfte haben
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0:00 - 0:02Für alle hier in diesem Raum heute,
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0:02 - 0:05können wir feststellen, dass wir Glück haben.
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0:05 - 0:07Wir leben nicht in der Welt,
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0:07 - 0:09in der unsere Mütter, unsere Großmütter gelebt haben,
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0:09 - 0:12in der Karriereoptionen für Frauen so begrenzt waren.
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0:12 - 0:14Und wenn Sie heute in diesem Raum sind,
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0:14 - 0:16sind die meisten von uns in einer Welt aufgewachsen,
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0:16 - 0:19in der wir fundamentalen Menschenrechte haben.
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0:19 - 0:21Und überraschenderweise leben wir noch immer in einer Welt,
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0:21 - 0:23in der einige Frauen diese Rechte nicht haben.
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0:23 - 0:25Davon abgesehen, haben wir immer noch ein Problem
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0:25 - 0:27und das ist ein echtes Problem.
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0:27 - 0:29Das Problem lautet:
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0:29 - 0:31Frauen schaffen es nicht
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0:31 - 0:33an die Spitze ihrer Berufe,
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0:33 - 0:35wo auch immer in der Welt.
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0:35 - 0:37Die Zahlen erzählen die Geschichte recht deutlich.
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0:37 - 0:39190 Staatsoberhäupter --
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0:39 - 0:41neun davon sind Frauen.
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0:41 - 0:43Von allen Parlamentsangehörigen auf dieser Welt,
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0:43 - 0:45sind 13 Prozent Frauen.
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0:45 - 0:47Im Unternehmensbereich,
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0:47 - 0:49Frauen an der Spitze,
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0:49 - 0:51Führungs- und Vorstandsebene --
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0:51 - 0:54erreichen maximal 15, 16 Prozent.
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0:54 - 0:56Die Zahlen haben sich seit 2002 nicht verändert
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0:56 - 0:59und entwickeln sich in die verkehrte Richtung.
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0:59 - 1:01Und sogar im Non-Profit-Bereich,
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1:01 - 1:03einer Welt von der wir manchmal denken,
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1:03 - 1:05dass sie von mehr Frauen angeführt wird,
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1:05 - 1:07sind 20 Prozent an der Spitze Frauen.
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1:07 - 1:09Wir haben auch ein anderes Problem,
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1:09 - 1:12denn Frauen sind mit härteren Entscheidungen konfrontiert,
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1:12 - 1:15die zwischen beruflichem Erfolg und persönlicher Verwirklichung liegen.
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1:15 - 1:17Eine aktuelle Studie in den USA
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1:17 - 1:20zeigte, dass von den verheirateten gehobenen Führungskräften,
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1:20 - 1:23zwei Drittel der verheirateten Männer Kinder haben
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1:23 - 1:26aber nur ein Drittel der verheirateten Frauen.
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1:26 - 1:28Vor einigen Jahren war ich in New York
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1:28 - 1:30um einen Deal abzuschließen,
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1:30 - 1:32und ich war bei einer dieser schicken New Yorker Private-Equity-Firmen,
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1:32 - 1:34Ihr könnt euch das vorstellen.
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1:34 - 1:37Und ich bin also in der Besprechung, die ungefähr 3 Stunden dauert
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1:37 - 1:40und nach 2 Stunden fällt die biologisch bedingte Pause an
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1:40 - 1:42und alle stehen auf,
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1:42 - 1:44und der Partner, der die Besprechung leitet,
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1:44 - 1:46sieht auf einmal sehr verlegen aus.
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1:46 - 1:48Und es wurde mir klar, dass er nicht wusste
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1:48 - 1:50wo in seiner Firma die Damentoilette war.
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1:50 - 1:52Ich schaute mich also nach Umzugskisten um,
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1:52 - 1:55denn ich dachte, dass sie gerade erst eingezogen waren, aber ich sah keine.
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1:55 - 1:58Also sagte ich: "Sind Sie gerade erst in dieses Büro eingezogen?"
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1:58 - 2:01Und er sagte: "Nein, wir sind hier schon seit ungefähr einem Jahr."
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2:01 - 2:04Und ich sagte: "Heißt das etwa,
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2:04 - 2:06dass ich die einzige Frau bin,
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2:06 - 2:09die innerhalb eines Jahres in diesem Büro einen Deal verhandelt hat?"
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2:09 - 2:11Und er schaut mich an und sagt:
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2:11 - 2:14"Ja. Oder vielleicht sind Sie auch nur die einzige, die zur Toilette musste."
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2:14 - 2:16(Gelächter)
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2:16 - 2:18Die Frage ist also,
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2:18 - 2:21wie können wiir das beheben?
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2:21 - 2:24Wie können wir die Zahlen an der Spitze verändern?
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2:24 - 2:27Wie können wir es anders machen?
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2:27 - 2:29Ich möchte damit beginnen zu sagen,
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2:29 - 2:31ich spreche hierüber --
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2:31 - 2:33darüber, Frauen in der Arbeitswelt zu halten --
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2:33 - 2:35weil ich wirklich denke, dass das die Antwort ist.
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2:35 - 2:37Im einkommensstarken Bereich unserer Arbeitswelt,
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2:37 - 2:40bei den Personen, welche die Spitze erreichen --
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2:40 - 2:42Fortune-500-Vorstandsjobs,
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2:42 - 2:45oder Vergleichbares in anderen Industrien --
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2:45 - 2:47ist das Problem, ich bin davon überzeugt,
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2:47 - 2:49dass Frauen abspringen.
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2:49 - 2:51Menschen reden sehr viel darüber,
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2:51 - 2:53und sie reden über Dinge wie flexible Arbeitszeit und Mentoring
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2:53 - 2:56und die Programme, die Firmen haben sollten, um Frauen schulen.
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2:56 - 2:58Ich möchte über nichts von alldem heute sprechen --
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2:58 - 3:00obwohl das alles sehr wichtig ist.
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3:00 - 3:03Heute möchte ich mich darauf konzentrieren, was wir als Einzelpersonen tun können.
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3:03 - 3:06Was müssen wir uns selbst als Botschaft mitgeben?
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3:06 - 3:09Was sind die Botschaften für die Frauen, die mit und für uns arbeiten?
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3:09 - 3:11Was sind die Botschaften für unsere Töchter?
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3:11 - 3:13Ich möchte am Anfang klarstellen,
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3:13 - 3:16dass diese Rede frei von Urteilen ist.
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3:16 - 3:18Ich habe nicht die richtige Antwort;
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3:18 - 3:20ich habe sie noch nicht einmal für mich selbst.
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3:20 - 3:23Am Montag verließ ich San Francisco, meinen Heimatort,
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3:23 - 3:25und flog zu dieser Konferenz.
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3:25 - 3:28Als ich meine dreijährige Tochter zur Vorschule brachte,
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3:28 - 3:30klammerte sie sich an mein Bein,
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3:30 - 3:32und weinte: "Mama, nicht in das Flugzeug steigen."
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3:32 - 3:35Das ist schwer. Ich fühle mich manchmal schuldig.
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3:35 - 3:37Ich kenne keine Frau,
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3:37 - 3:39egal ob sie zu Hause ist oder berufstätig ist,
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3:39 - 3:41die sich nicht manchmal so fühlt.
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3:41 - 3:44Ich sage also nicht, dass das Verbleiben im Berufsleben
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3:44 - 3:46für jede das Richtige ist.
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3:46 - 3:49Mein Talk heute dreht sich darum, was die Botschaften sind,
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3:49 - 3:51wenn du sehr wohl im Berufsleben bleiben möchtest.
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3:51 - 3:53Und ich denke es gibt drei.
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3:53 - 3:56Erstens, sitze am Tisch.
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3:56 - 3:59Zweitens, mache deinen Partner zu einem echten Partner.
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3:59 - 4:03Und drittens -- gehe nicht bevor du gehst.
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4:03 - 4:05Nummer eins: sitze am Tisch.
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4:05 - 4:07Vor einigen Wochen bei Facebook
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4:07 - 4:10hatten wir einen sehr hohen Regierungsbeamten zu Gast
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4:10 - 4:12und er kam, um sich mit leitenden Führungskräften
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4:12 - 4:15aus dem Silicon Valley zu treffen.
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4:15 - 4:17Und alle saßen um den Tisch herum.
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4:17 - 4:20Und er wurde von diesen beiden Frauen begleitet,
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4:20 - 4:22die beide eine ziemlich hohe Position in seiner Abteilung innehatten.
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4:22 - 4:25Und ich sagte zu ihnen: "Setzen Sie sich an den Tisch. Kommen Sie, setzen Sie sich an den Tisch."
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4:25 - 4:28Und sie saßen am abseitigen Ende des Raumes.
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4:28 - 4:30Als ich im College in meinem Senior-Jahr war,
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4:30 - 4:33hatte ich einen Kurs mit dem Namen "Europäische intellektuelle Geschichte".
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4:33 - 4:35So was muss man doch am College lieben.
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4:35 - 4:37Ich wünschte, ich könnte das jetzt tun.
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4:37 - 4:39Und ich hatte den Kurs zusammen mit meiner Mitbewohnerin Carrie,
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4:39 - 4:41die eine brillante Literaturstudentin war --
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4:41 - 4:43und sich zu einer brillanten Literaturgelehrten entwickelt hat --
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4:43 - 4:45und meinem Bruder --
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4:45 - 4:47cleverer Junge, aber ein Wasserpolo spielender Medizinstudent,
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4:47 - 4:49der sich im zweiten Jahr befand.
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4:49 - 4:51Wir drei besuchten den Kurs zusammen.
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4:51 - 4:53Carrie liest alle Bücher
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4:53 - 4:55im Original, auf Griechisch und Lateinisch --
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4:55 - 4:57besucht alle Vorlesungen --
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4:57 - 4:59ich lese alle Bücher auf Englisch
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4:59 - 5:01und besuche die meisten Vorlesungen.
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5:01 - 5:03Mein Bruder ist irgendwie beschäftigt;
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5:03 - 5:05er liest eines der 12 Bücher
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5:05 - 5:07und geht zu ein paar Vorlesungen,
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5:07 - 5:09spaziert zu unserem Zimmer
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5:09 - 5:12ein paar Tage vor der Prüfung für eine Nachhilfestunde.
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5:12 - 5:15Wir drei gehen zusammen zur Prüfung, wir setzen uns.
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5:15 - 5:17Und wir sitzen da für drei Stunden --
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5:17 - 5:20mit unseren kleinen blauen Notizbüchern -- ja, ich bin so alt.
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5:20 - 5:23Und wir gehen raus am Ende, schauen uns an und sagen: "Wie ist es bei dir gelaufen?"
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5:23 - 5:26Carrie sagt: "Mann, ich habe das Gefühl, dass ich das Hauptargument
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5:26 - 5:28der Dialektik von Hegel nicht gut dargelegt habe."
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5:28 - 5:31Und ich sage: "Gott, ich wünschte wirklich, dass ich die Verbindung
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5:31 - 5:34zwischen John Lockes Eigentumstheorie und den nachfolgenden Philosophen geknüpft hätte."
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5:34 - 5:36Und mein Bruder sagt:
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5:36 - 5:39"Ich habe die beste Note in der Klasse."
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5:40 - 5:42"Du hast die beste Note?
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5:42 - 5:45Du weißt gar nichts."
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5:45 - 5:47Das Problem mit solchen Geschichten
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5:47 - 5:50ist, dass sie zeigen, was die Daten bestätigen:
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5:50 - 5:53Frauen unterschätzen systematisch ihre eigenen Fähigkeiten.
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5:53 - 5:55Wenn man Männer und Frauen testet
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5:55 - 5:58und sie hinsichtlich total objektiver Kriterien wie Durchschnittsnoten befragt,
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5:58 - 6:00liegen Männer fälschlicherweise etwas zu hoch
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6:00 - 6:03und Frauen liegen fälschlicherweise etwas zu niedrig.
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6:03 - 6:06Im Berufsleben verhandeln Frauen nicht für ihre Position.
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6:06 - 6:08Eine zweijährige Studie
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6:08 - 6:10von Menschen, die nach dem College ins Berufsleben eintreten,
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6:10 - 6:13zeigte, dass 57 Prozent der Jungen --
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6:13 - 6:15oder Männer --
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6:15 - 6:17über ihr erstes Gehalt verhandeln,
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6:17 - 6:20aber nur sieben Prozent der Frauen.
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6:20 - 6:22Und noch viel wichtiger ist,
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6:22 - 6:25dass Männer sich den Erfolg selbst zuschreiben,
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6:25 - 6:28während Frauen es auf externe Faktoren schieben.
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6:28 - 6:30Wenn man Männer fragt, warum sie erfolgreich waren,
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6:30 - 6:33sagen sie: "Ich bin super.
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6:33 - 6:36Offensichtlich. Warum fragst du überhaupt?"
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6:36 - 6:38Wenn man Frauen fragt, warum sie erfolgreich waren,
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6:38 - 6:40sagen sie, dass ihnen jemand geholfen hat,
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6:40 - 6:42sie Glück hatten, dass sie sehr hart gearbeitet haben.
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6:42 - 6:44Warum spielt das eine Rolle?
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6:44 - 6:46Mann, das spielt eine große Rolle,
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6:46 - 6:49weil niemand in die Chefetage kommt,
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6:49 - 6:51wenn sie am Rand, und nicht am Tisch sitzen.
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6:51 - 6:53Und niemand bekommt eine Beförderung,
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6:53 - 6:56wenn sie denken, dass sie ihren Erfolg nicht verdienen,
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6:56 - 6:59oder sie noch nicht einmal ihren eigenen Erfolg verstehen.
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6:59 - 7:01Ich wünschte, die Antwort wäre einfach.
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7:01 - 7:03Ich wünschte, ich könnte einfach all den jungen Frauen sagen, mit denen ich zusammenarbeite,
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7:03 - 7:05all diesen wunderbaren Frauen,
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7:05 - 7:07"Glaubt an euch und verhandelt für euch selbst.
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7:07 - 7:09Macht euch euren Erfolg zu Eigen."
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7:09 - 7:12Ich wünschten ich könnte dies meiner Tochter sagen.
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7:12 - 7:14Aber es ist nicht so einfach.
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7:14 - 7:17Was die Daten nämlich zeigen, mehr als alles andere, ist eine Sache --
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7:17 - 7:19nämlich Erfolg zu haben und gemocht zu werden,
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7:19 - 7:22die sich gegensetitig bedingen für Männer
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7:22 - 7:24und sich für Frauen ausschließen.
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7:24 - 7:26Und jeder nickt,
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7:26 - 7:28weil wir alle wissen, dass das wahr ist.
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7:28 - 7:31Es gibt eine wirklich gute Studie, die das gut verdeutlicht.
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7:31 - 7:33Es gibt eine berühmte Studie der Harvard Business School
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7:33 - 7:35über eine Frau namens Heidi Roizen.
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7:35 - 7:37Und sie ist eine Unternehmerin in einer Firma
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7:37 - 7:39im Silicon Valley
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7:39 - 7:41und sie benutzt ihre Kontakte,
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7:41 - 7:44um eine sehr erfolgreiche Venture-Capitalist-Geberin zu werden.
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7:44 - 7:462002 -- vor gar nicht so langer Zeit --
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7:46 - 7:48nahm ein Professor, der damals an der Columbia University war,
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7:48 - 7:51diesen Fall und änderte ihn zu Howard Roizen ab.
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7:51 - 7:53Und er verteilte den Fall -- beide --
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7:53 - 7:55an zwei Gruppen von Studenten.
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7:55 - 7:57Er hat genau ein Wort verändert:
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7:57 - 7:59Heidi zu Howard.
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7:59 - 8:02Aber das eine Wort hat einen wirklich großen Unterschied gemacht.
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8:02 - 8:04Er hat dann die Studenten befragt.
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8:04 - 8:07Die guten Nachrichten sind, dass die Studenten, Männer und Frauen,
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8:07 - 8:09dachten, dass Heidi und Howard gleich kompetent waren
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8:09 - 8:11und das ist gut.
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8:11 - 8:13Die schlechten Nachrichten sind, dass jeder Howard mochte.
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8:13 - 8:15Er ist ein toller Typ, man will für ihn arbeiten,
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8:15 - 8:17man will mit ihm einen Tag angeln gehen.
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8:17 - 8:19Aber Heidi? Nicht so sicher.
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8:19 - 8:22Sie ist ein bisschen sehr um sich bemüht. Sie ist ein bisschen politisch.
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8:22 - 8:25Man weiß nicht, ob man für sie arbeiten will.
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8:25 - 8:27Das stellt die Erschwernis dar.
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8:27 - 8:29Wir müssen unseren Töchtern und Kolleginnen sagen,
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8:29 - 8:31wir müssen es uns selbst sagen, um zu glauben, dass wir die Eins haben,
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8:31 - 8:33dass wir die Beförderung anstreben sollen,
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8:33 - 8:35dass wir am Tisch sitzen sollen.
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8:35 - 8:37Und wir müssen dies in einer Welt tun,
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8:37 - 8:40in der es für sie heißt, Opfer dafür zu bringen,
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8:40 - 8:43obwohl dies für ihre Brüder nicht gilt.
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8:44 - 8:47Das Traurigste daran ist, dass es sehr schwierig ist, sich daran zu erinnern.
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8:47 - 8:50Ich erzähle jetzt eine Geschichte, die wirklich sehr peinlich für mich ist,
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8:50 - 8:52aber ich denke, dass es wichtig ist.
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8:52 - 8:55Ich gab vor Kurzem eine Präsentation bei Facebook
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8:55 - 8:57für ungefähr hundert Angestellte.
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8:57 - 9:00Einige Stunden später, es gab da eine junge Frau, die dort arbeitet,
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9:00 - 9:02sie saß draußen an meinem kleinen Schreibtisch
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9:02 - 9:04und sie wollte mit mir reden.
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9:04 - 9:06Ich sagte zu und sie setzte sich und wir redeten.
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9:06 - 9:08Und sie sagte: "Ich habe heute etwas gelernt.
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9:08 - 9:10Ich habe gelernt, dass ich meine Hand oben halten muss."
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9:10 - 9:12Ich sagte: "Was meinst du?"
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9:12 - 9:14Sie sagte: "Nun, du hast diese Präsentation gehalten
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9:14 - 9:16und du sagtest, dass du noch zwei Fragen entgegen nehmen wirst.
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9:16 - 9:19Und ich hatte meine Hand oben, mit vielen anderen und du hast zwei weitere Fragen angenommen.
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9:19 - 9:22Und ich habe meine Hand wieder runtergenommen und mir fiel das auch bei allen anderen Frauen auf
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9:22 - 9:24und dann hast du mehr Fragen angenommen,
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9:24 - 9:26nur von Männern."
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9:26 - 9:28Und ich dachte mir,
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9:28 - 9:31wow, wenn ich das bin -- der das offensichtlich wichtig ist --
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9:31 - 9:33die diese Präsentation hält --
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9:33 - 9:36und währenddessen bemerke ich noch nicht einmal,
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9:36 - 9:39dass die Hände der Männer noch oben sind
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9:39 - 9:41und die Hände der Frauen sind noch oben,
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9:41 - 9:43wie gut sind wir
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9:43 - 9:45als Führungskräfte unserer Firmen und Unternehmen darin,
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9:45 - 9:47wahrzunehmen, dass Männer Möglichkeiten verfolgen,
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9:47 - 9:49mehr als es Frauen tun?
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9:49 - 9:52Wir müssen Frauen dazu bringen, sich an den Tisch zu setzen.
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9:52 - 9:55(Applaus)
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9:55 - 9:57Botschaft Nummer zwei:
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9:57 - 9:59mache deinen Partner zu einem echten Partner.
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9:59 - 10:02Ich bin davon überzeugt, dass wir im Arbeitsleben mehr Fortschritt gemacht haben
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10:02 - 10:04als im häuslichen Bereich.
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10:04 - 10:07Die Daten zeigen dies deutlich.
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10:07 - 10:09Wenn eine Frau und ein Mann Vollzeit arbeiten
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10:09 - 10:11und sie haben ein Kind,
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10:11 - 10:14erledigt die Frau doppelt so viel Hausarbeit wie der Mann
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10:14 - 10:16und die Frau übernimmt dreimal
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10:16 - 10:19soviel Kindererziehung wie der Mann.
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10:19 - 10:21Sie hat also drei oder zwei Jobs
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10:21 - 10:23und er hat einen.
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10:23 - 10:26Wer denkt Ihr steigt aus, wenn jemand mehr zu Hause sein muss?
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10:26 - 10:28Die Gründe hierfür sind sehr kompliziert
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10:28 - 10:30und ich habe keine Zeit, um darauf einzugehen.
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10:30 - 10:32Und ich denke nicht, dass sonntags Football schauen
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10:32 - 10:34und allgemeine Faulheit die Ursachen sind.
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10:34 - 10:36Ich denke, die Ursache ist komplizierter.
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10:36 - 10:38Ich denke, als Gesellschaft
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10:38 - 10:40setzen wir Jungen mehr unter Erfolgsdruck,
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10:40 - 10:42als wir das mit Mädchen tun.
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10:42 - 10:44Ich kenne Männer, die zu Hause bleiben
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10:44 - 10:46und im Haus arbeiten, um ihre Frauen bei der Karriere zu unterstützen.
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10:46 - 10:48Und es ist schwierig.
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10:48 - 10:50Wenn ich zu dieser Mama-und-Ich-Sache gehe
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10:50 - 10:52und ich dann einen Vater dort sehe,
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10:52 - 10:54stelle ich fest, dass die anderen Mamas
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10:54 - 10:56nicht mit ihm spielen.
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10:56 - 10:58Und das ist ein Problem,
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10:58 - 11:01weil wir es zu einem ebenso wichtigen Job machen müssen --
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11:01 - 11:04weil es der schwerste Job in der Welt ist -- zu Hause zu arbeiten,
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11:04 - 11:06für Personen beider Geschlechter,
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11:06 - 11:09wenn wir Dinge ausgleichen und Frauen im Berufsleben verbleiben lassen sollen.
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11:09 - 11:11(Applaus)
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11:11 - 11:13Studien zeigen, dass Haushalte mit gleichem Einkommen
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11:13 - 11:15und gleichen Verpflichtungen,
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11:15 - 11:17auch nur eine halb so hohe Scheidungsrate haben.
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11:17 - 11:20Und wenn das noch nicht Motivation genug für alle ist,
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11:20 - 11:22sie haben auch mehr --
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11:22 - 11:24wie soll ich das jetzt auf der Bühne sagen? --
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11:24 - 11:27sie kennen sich auch mehr im biblischen Sinn.
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11:27 - 11:29(Stimmungsrufe)
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11:29 - 11:31Botschaft Nummer drei:
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11:31 - 11:33gehe nicht, bevor du gehst.
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11:33 - 11:35Ich denke, es existiert eine wirklich tiefe Ironie
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11:35 - 11:37bezüglich der Aktivitäten, die Frauen unternehmen --
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11:37 - 11:39und ich sehe das die ganze Zeit --
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11:39 - 11:42mit dem Ziel, im Berufsleben zu bleiben,
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11:42 - 11:44die letztendlich dazu führen, dass sie gehen.
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11:44 - 11:46Folgendes geschieht:
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11:46 - 11:48Wir sind alle beschäftigt, jeder ist das, eine Frau ist beschäftigt.
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11:48 - 11:51Und sie denkt darüber nach, ein Kind zu bekommen.
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11:51 - 11:54Und von dem Moment, an dem sie daran denkt, ein Kind zu bekommen,
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11:54 - 11:56denkt sie darüber nach, Platz für das Kind zu schaffen.
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11:56 - 11:59"Wie kann ich das mit dem vereinen, was ich sonst noch alles tue?"
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12:00 - 12:02Und buchstäblich von diesem Moment an,
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12:02 - 12:05hebt sie ihre Hand nicht mehr,
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12:05 - 12:08strebt sie keine Beförderung mehr an, übernimmt kein neues Projekt mehr,
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12:08 - 12:10sie sagt nicht: "Ich. Ich will das tun."
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12:10 - 12:12Sie beginnt, sich zurückzunehmen.
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12:12 - 12:14Das Problem ist, dass --
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12:14 - 12:17nehmen wir an, sie wird an diesem Tag schwanger --
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12:17 - 12:20neun Monate Schwangerschaft, drei Monate Mutterschutz,
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12:20 - 12:22sechs Monate um durchzuatmen --
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12:22 - 12:24gehen wir zwei Jahre weiter,
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12:24 - 12:26viel häufiger -- und so wie ich das gesehen habe --
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12:26 - 12:28beginnen Frauen viel eher, darüber nachzudenken --
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12:28 - 12:30wenn sie sich verloben, wenn sie heiraten,
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12:30 - 12:33wenn sie versuchen, schwanger zu werden, was eine lange Zeit dauern kann.
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12:33 - 12:35Eine Frau kontaktierte mich diesbezüglich
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12:35 - 12:37und ich schaute sie an -- sie sah etwas jung aus.
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12:37 - 12:40Und ich sagte: "Sie und Ihr Ehemann denken also darüber nach, ein Kind zu bekommen?"
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12:40 - 12:43Und sie sagte: "Oh nein, ich bin nicht verheiratet."
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12:43 - 12:45Sie hatte noch nicht einmal einen Freund.
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12:45 - 12:47Ich sagte: "Sie denken darüber
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12:47 - 12:49viel zu früh nach."
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12:49 - 12:52Aber der Punkt ist, was passiert,
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12:52 - 12:55wenn man anfängt, sich langsam zurückzuziehen?
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12:55 - 12:57Jeder, der dies durchgemacht hat --
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12:57 - 13:00und ich kann euch sagen, sobald man ein Kind hat,
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13:00 - 13:02muss der Job wirklich richtig gut sein, damit man wieder zurückgeht,
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13:02 - 13:04weil es schwer ist, ein Kind zurückzulassen --
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13:04 - 13:06dein Job muss eine Herausforderung sein.
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13:06 - 13:08Er muss erfüllend sein.
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13:08 - 13:11Man muss das Gefühl haben, einen Unterschied zu machen.
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13:11 - 13:14Und wenn du vor zwei Jahren die Beförderung ausgeschlagen hast
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13:14 - 13:16und ein anderer Typ hat sie angenommen,
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13:16 - 13:18wenn du vor drei Jahren
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13:18 - 13:20aufgehört hast, nach Herausforderungen zu schauen,
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13:20 - 13:22wirst du gelangweilt sein,
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13:22 - 13:25denn du hättest weiter Gas geben sollen.
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13:25 - 13:27Geh nicht, bevor du gehst.
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13:27 - 13:29Bleib dabei.
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13:29 - 13:31Gib weiter Gas,
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13:31 - 13:33bis zu dem Tag, an dem du gehen muss,
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13:33 - 13:35um eine Auszeit für ein Kind zu nehmen --
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13:35 - 13:37und dann triffst du deine Entscheidungen.
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13:37 - 13:40Triff keine Entscheidungen zu weit im Voraus,
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13:40 - 13:43besonders nicht die, von denen du noch nicht mal weißt, dass du sie machst.
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13:44 - 13:46Meine Generation wird leider
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13:46 - 13:48nicht viel an den Zahlen an der Spitze ändern können.
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13:48 - 13:50Sie bewegen sich einfach nicht.
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13:50 - 13:53Wir werden es nicht erreichen, dass 50 Prozent der Bevölkerung --
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13:53 - 13:56in meiner Genereation werden nicht 50 Prozent der Menschen
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13:56 - 13:58an der Spitze einer jeden Branche sein.
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13:58 - 14:01Aber ich habe die Hoffnung für zukünftige Generationen.
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14:02 - 14:04Ich denke eine Welt,
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14:04 - 14:06wo die Hälfte unserer Länder und Firmen
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14:06 - 14:09von Frauen geführt wird, wäre eine bessere Welt.
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14:09 - 14:12Und das ist nicht nur, weil Menschen dann wissen würden, wo die Damentoilette ist,
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14:12 - 14:15obwohl das sehr hilfreich wäre.
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14:15 - 14:17Ich denke, dass es eine bessere Welt wäre.
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14:17 - 14:19Ich habe zwei Kinder.
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14:19 - 14:22Ich habe einen fünf Jahre alten Sohn und eine drei Jahre alte Tochter.
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14:22 - 14:24Ich möchte, dass mein Sohn eine Wahl hat,
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14:24 - 14:27seinen Beitrag im Berufsleben oder zu Hause zu leisten.
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14:27 - 14:29Und ich möchte, dass meine Tochter die Wahl hat
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14:29 - 14:31nicht nur erfolgreich zu sein,
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14:31 - 14:33sondern auch dafür gemocht zu werden.
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14:33 - 14:35Vielen Dank.
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14:35 - 14:37(Applaus)
- Title:
- Sheryl Sandberg: Warum wir zu wenige weibliche Führungskräfte haben
- Speaker:
- Sheryl Sandberg
- Description:
-
Facebook COO Sheryl Sandberg betrachtet, warum im Vergleich zu Männern nur ein kleiner Prozentsatz von Frauen der Führungsspitze angehören. Sie gibt dabei 3 schlagkräftige Ratschläge für Frauen, die als Ziel die Vorstandsebene haben.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:37
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