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Im Jahr 2011 haben wir eine Wechselausstellung für das Technische Museum in Wien adaptiert.
Die Schau ist auf der 3. Ebene des Westtraktes installiert.
Die Materialien, die wir für die Ausstellung "In Arbeit" erstellt haben sind von verschiedener Machart.
Erstens, ein handgefertigtes Architekturmodell des Ausstellungsraums, welches im Eingangsbereich der Ausstellung steht.
Zweitens, ein Modell eines der Hauptobjekte der Ausstellung, einem Schmelztiegel.
Dieses Modell wurde aus Fotos erstellt, die wir vom Schmelztiegel aufgenommen haben.
Diese Information wurde in dreidimensionale Datensätze konvertiert und dann im Maßstab eins zu fünfzig auf einem 3-D-Drucker produziert.
Es befindet sich nun im Architekturmodell, in der exakt selben Position und im entsprechenden Maßstab zum Original.
Das Modell ist so angebracht, dass es auch von Rollstuhlfahrern und Schulkindern gut angefasst werden kann.
Wir verwenden diesen „Design For All“ Ansatz, um ein multisensorielles und angenehmes Erlebnis für alle Museumsbesucher zu gewährleisten.
Jedoch haben wir ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse von Besuchern mit Sehbehinderungen gelegt.
Deshalb haben wir auch eine Umhängmappe mit taktilen Diagrammen auf Papier produziert,
welche nützliche Informationen enthält, aber auch taktile Diagramme von Bildern, wie den Paradiesszenen.
Das Bild wird zuerst in Linien- und Flächendiagramme übersetzt
aus denen der Computer die Höheninformation errechnet, um ein Relief zu erzeugen.
Alle Materialien (einschließlich der Wegbeschreibungen durch das Museum) werden
in einem Audioführer beschrieben, welcher auch von der Museums-Homepage
heruntergeladen werden kann.
Der erste Teil der Ausstellung widmet sich der manuellen Arbeit und dem Werkzeug.
Für diesen Bereich haben wir Kopien von verschiedenen Messern erstellt,
wie zum Beispiel von diesem Jagdmesser aus dem 19. Jahrhundert,
mit Einlegearbeiten aus Elfenbein, die Jagdszenen mit Hunden und Wildschweinen darstellen.
Die Originalmesser befinden sich aus konservatorischen und Sicherheitsgründen unter Glas.
Wir haben Objekte wie dieses von Hufschmieden verwendete Messer gescannt
und dann 1:1 Modelle aus transparentem Acryl gefertigt.
Die Kopien wurden auf der Vitrinenoberfläche, direkt bei den Originalen installiert.
Auf diese Weise können die Besucher sich ein besseres Bild von der Form,
Dekor und Größe der verschiedenen Messer machen.
Ein taktiles Navigationssystem leitet den Besucher zum nächsten Ausstellungsbereich.
Jeder der sechs Ausstellungsbereiche ist durch ein anderes Piktogramm gekennzeichnet.
Diese Grafiken können leicht in taktile Diagramme auf Papier umgewandelt werden.
Der Text wird in Brailleschrift wiedergegeben und wird im Audio-Guide erklärt.
Einige Teile der Ausstellung bestehen aus Ton- und Video-Stationen.
Diese wurden ebenfalls in unser Programm integriert.
Im Falle der hölzernen Waschmaschine aus dem 19. Jahrhundert
haben wir auch das Markenzeichen in ein taktiles Diagramm übersetzt,
und in die Umhängemappe aufgenommen.
Die angebotenen Materialien werden von Spezialführungen ergänzt,
die auf besondere Bedürfnisse der Besucher abgestimmt sind.
Die Ausstellung ist noch bis zum Jahr 2014 im Technischen Museum Wien zu sehen.